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Berlin: (hib/JR/HIL) Bundesministerien haben Einfluss auf den abschließenden Zwischenbericht der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) über eine mögliche Eignung Gorlebens als Standort zur Endlagerung radioaktiver Abfälle genommen – dies hat der damalige wissenschaftliche Angestellte der PTB Heinrich Illi vor dem Gorleben-Untersuchungsausschuss bestätigt.
Illi referierte vor allem über ein Gespräch zwischen Vertretern der PTB und der Regierung vom 11. Mai 1983, auf dem letztere sich für eine Streichung von Passagen eingesetzt hätten; die Empfehlung, auch andere Standorte zu suchen, sollte in der endgültigen Fassung des Zwischenberichts nicht mehr erscheinen.
”Wir hatten diese Suche ursprünglich empfohlen, da wir nicht wussten, wie es unter Tage in Gorleben aussieht“, sagte Illi, ”und auch gingen wir zum damaligen Zeitpunkt von erheblichen Abfallmengen aus“. Illi hatte damals die Aufgabe, den Zwischenbericht zu koordinieren und hatte vom Gespräch im Mai 1983 ein neunseitiges Protokoll angefertigt. ”Die gereizte und aggressive Stimmung ist mir in guter Erinnerung“, sagte er. ”Wir sind nicht freundlich angegangen worden.“ Fakt sei indes, dass die Weisung, auf die Empfehlung einer weiteren Suche zu verzichten, einen politischen Hintergrund gehabt habe, und keinen faktisch-sicherheitsrelevanten. ”Man wollte den Atomkonflikt nicht irgendwohin treiben“, sagte Illi. ”Das haben die Beteiligten aber damals nicht so gesagt.“
Letztlich habe dieses Vorgehen für ihn kein Problem dargestellt, sagte Illi. Schließlich sei die PTB laut Atomgesetz nicht unabhängig gewesen, sondern habe entsprechend den Weisungen des zuständigen Ministeriums gehandelt.
Unzufrieden zeigte sich Illi darüber, dass das Bundesumweltministerium im September 2009 im Rahmen einer Internet-Publikation zur Gorleben-Entscheidung einen Brief Illis samt Adresse und Telefonnummer ins Netz gestellt habe. ”Das kann ich nicht gutheißen“, sagte er. Er habe daraufhin seine Telefonnummer geändert. Der Datenschutzbeauftragte habe ihm die Unrechtmäßigkeit bestätigt, dass Bundesumweltministerium sich dafür bei ihm entschuldigt.
Grundsätzlich plädierte Illi dafür, die Aufgabe der atomaren Endlagerung aus der Diskussion um eine Kernkraftnutzung herauszulösen. Illi sagte: ”Eine Verlagerung der Endlagerungsfrage auf künftige Generationen ist unverantwortlich.“
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