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Berlin: (hib/CPW/MPI) Ein organisiertes, bevölkerungsbezogenes und qualitätsgesichertes Mammographie-Screening-Programm ist laut internationaler Studien das derzeit effektivste und am besten belegte Untersuchungsverfahren zur Brustkrebsfrüherkennung. Unter Minimierung der potenziellen Belastungen wie Strahlenbelastung, falsche Befunde und die sich daraus ergebenden Konsequenzen, sei das oberste Ziel des Mammographie-Screenings, die Brustkrebssterblichkeitsrate im Altersbereich zwischen 50 und 69 Jahren deutlich zu verringern, schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (17/3127) auf die Kleine Anfrage (17/2919) der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Derzeit nehmen 54 Prozent der Frauen in dieser Altersgruppe am Screening teil.
Das zentralisierte Programm ermögliche es, dass im Zwei-Jahres-Rhythmus alle 10,4 Millionen anspruchsberechtigten Frauen direkt in eine zertifizierte Untersuchungseinrichtung eingeladen und dort über die Inhalte sowie die Vor- und Nachteile des Mammographie-Screenings informiert würden. Jährlich würden im Rahmen des Programms sechs Millionen Röntgenuntersuchungen gemacht, davon vier Millionen zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), heißt es in der Antwort weiter. Im Jahr 2008 hätten sich die Gesamtkosten der GKV für das Screening-Programm inklusive des Einladungswesens auf rund 155 Millionen Euro belaufen. Falsch positive Befunde könnten durch eine zeitnahe bildgebende Abklärungsuntersuchung wie mammographische Zusatzaufnahmen oder Ultraschalluntersuchungen aufgehoben werden.
Qualitätssicherung müsse auch im Informationsbereich gewährleistet sein. In Fortbildungsmaßnahmen würden Ärzte und medizinisches Personal Kommunikationskompetenzen erlernen, um betroffene Frauen angemessen über den Befund sowie die weitere Therapie informieren zu können. Transparenz über die Versorgung der Patientinnen sei ein weiterer qualitätssichernder Aspekt des Programms. Jährlich werde ein entsprechender Qualitätsreport über die durchgeführten Verfahren vom Gemeinsamen Bundesausschuss veröffentlicht. Wesentliche Ergebnisse der externen stationären Qualitätssicherung würden auch in den Qualitätsberichten der Krankenhäuser und diese wiederum auf Internetportalen der Krankenkassenverbände veröffentlicht.
Im Regierungsprogramm ”Gesundheitsforschung: Forschung für den Menschen“ fördere die Bundesregierung die Weiterentwicklung der patientenorientierten und versorgungsrelevanten Brustkrebsforschung. Die an der Brustkrebsforschung beteiligten Disziplinen sollten vernetzt werden, um Wissen und Ergebnisse untereinander schneller austauschen zu können. Im Rahmen des Förderschwerpunktes ”Anwendungsorientierte Brustkrebsforschung“ seien für den Zeitraum von 2003 bis 2012 insgesamt 6,4 Millionen Euro für neun Forschungsvorhaben zur Verfügung gestellt, schreibt die Regierung.
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