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Berlin: (hib/MPI/KT) In Tunesien befinden sich offenbar nur noch wenige deutsche Touristen. Alle Deutschen, die zurückkehren wollten, hätten dies inzwischen getan, erläuterte die Regierung am Mittwoch in einer Sitzung des Tourismusausschusses. Ihren Angaben zufolge sind noch rund 350 Touristen in Tunesien verblieben. Die deutschen Reiseveranstalter hätten mit 35 Sonderflügen mehr als 7.000 Urlauber zurückgeholt. Diejenigen, die sich weiter in dem politisch instabilen Land aufhielten, wüssten, dass sie dies auf eigene Gefahr tun, hieß es weiter. Das Auswärtige Amt rate weiterhin von nicht unbedingt erforderlichen Reisen nach Tunesien ab. Der neu gewählte Präsident des Deutschen ReiseVerbandes (DRV), Jürgen Büchy, lobte in der Sitzung, die Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt habe ”vorzüglich funktioniert“.
Am Morgen des 13. Januar habe es die erste Zusammenkunft gegeben, am Abend des 16. Januar seien alle Gäste, die dies gewünscht hätten, ausgeflogen gewesen. ”Darauf können wir stolz sein“, sagte Büchy. Zur näheren Zukunft des Tunesien-Tourismus äußerte er sich skeptisch. Aus Sicherheitsgründen seien zumindest bis 31. Januar sämtliche Urlaubsreisen in das nordafrikanische Mittelmeerland storniert worden. Die gesamte Sommersaison sei in Gefahr, fügte Büchy hinzu. Die Regierung äußerte die Hoffnung, dass der Tourismus in dem Land bald wieder eine Grundlage bekomme. Die Wiederaufnahme des Pauschaltourismus hänge aber von der Sicherheitslage ab.
Alle Fraktionen dankten der Regierung und den Reiseveranstaltern für die ”hochprofessionelle Zusammenarbeit“ und den reibungslosen Rücktransfer der deutschen Urlauber. Dies sei ”eine logistische Meisterleistung“ gewesen.
Der Ausschussvorsitzende Klaus Brähmig rief dazu auf, ethische Kriterien wie die Einhaltung von Freiheitsrechten und rechtstaatlichen Prinzipien auch im Tourismus stärker zu berücksichtigen. Die Welttourismusorganisation in Madrid habe dazu wertwolle Vorarbeiten geleistet, sagte der CDU-Politiker. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen erkundigte sich, ob es Überlegungen dazu gebe, die wirtschaftlichen Auswirkungen solcher Rückholaktionen für die Reisebranche gegebenfalls EU-weit abzufedern. Dem widersprach die Bundesregierung. Vielmehr handele es sich um das Risiko der Branche. Die Fraktion Die Linke regte an, trotz der unsicheren Lage an den Planungen zu einer Ausschussreise nach Tunesien im Februar festzuhalten.
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