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Dort legte Grube die aktuelle Situation seines Unternehmens dar und stellte sich zudem den Fragen der Ausschussmitglieder zu drängenden tourismus- und bahnpolitischen Themen. Insbesondere vor dem Hintergrund des viel kritisierten Managements der witterungsbedingten Probleme durch die Bahn im vergangenen Winter betonte Grube, Kundenzufriedenheit habe für ihn oberste Priorität. ”Dafür stehe ich. Für Gewinnmaximierung oder den Börsengang bekomme ich keinen Blumentopf geschenkt“, betonte Grube und verwies auf das Kundenqualitätsprogramm, das die Bahn nach den Problemen im Winter aufgelegt hat. Dabei nannte er die Schweizer Bahn als Vorbild in Sachen Kundenfreundlichkeit. Grube kündigte außerdem an, in den kommenden fünf Jahren 44 Milliarden Euro in den Ausbau der Infrastruktur und neue Produkte zu investieren. Hierfür sind fünfzehn neue Züge für 2011 und 2012 geplant. In diesem Zusammenhang wehrte sich Grube gegen die Kritik, sein Unternehmen verdiene in Deutschland und investiere im Ausland und bezeichnete diese Vorwürfe als ”Blödsinn“. Mehr Unterstützung durch die Politik forderte er bei der Durchsetzung eines fairen Wettbewerbs auf europäischer Ebene. Staatsunternehmen wie die französische Bahn entwickelten sich im deutschen Netz zu wichtigen Mitbewerbern, während die Deutsche Bahn andererseits keinen Zugang zum französischen Markt erhalte, klagte Grube. Dennoch werde sein Unternehmen keine Zugeständnisse beim Thema Sicherheit machen, auch wenn der internationale Wettbewerb sich verschärfe, betonte Grube und warnte gleichzeitig vor einer Aufspaltung der Deutschen Bahn AG in Netz und Betrieb. ”Lassen Sie uns das Unternehmen integriert führen, aber dafür diskriminierungsfrei.“
Marlene Mortler (CDU/CSU) äußerte großes Lob für Grubes Auftritt und zeigte sich offen für die durch Grube angesprochenen Probleme. Zuspruch zeigte Mortler ebenso für Grubes Mitarbeiterführung und bescheinigte ihm, insbesondere während seiner Rede zum 175. Bahnjubiläum in Nürnberg sein Personal ”in den Arm genommen zu haben“. Gleichzeitig drängte sie darauf, Reisen in deutsche Städte mit Weltkulturerbe stärker durch entsprechende Paketangebote zu fördern.
Hans-Joachim Hacker (SPD) forderte, die Anbindung für beliebte Ferienregionen in Deutschland und Österreich noch besser zu gestalten und regte eine intensivere Kooperation mit der Österreichischen Staatsbahn an. Außerdem sprach sich Hacker dafür aus, die Deutsche Bahn bei der Lärmsanierung auf europäischer Ebene stärker zu unterstützen und nahm hierfür die Bundesregierung in die Pflicht.
Dies sah auch Valerie Wilms (Bündnis 90 / Die Grünen) so und forderte Grube auf, anzuregen, wo im Detail sein Unternehmen in dieser Frage Unterstützung auf europäischer Ebene benötige. Gleichzeitig kritisierte Wilms die Energiepolitik der Bahn und forderte das Unternehmen dazu auf, noch stärker auf regenerative Energien zu setzen. ”Es greift zu kurz, wenn Sie auf die nicht ausreichende Speicherkapazität verweisen“, sagte Wilms und regte an, dass die Bahn sich selbst auf dem Feld der Speichertechnologie engagieren und nicht nur als Energieeinkäufer, sondern darüber hinaus als Systementwickler agieren solle.
Defizite beim Service machte Thomas Lutze von der Linksfraktion aus und kritisierte einerseits die fehlenden Möglichkeiten des Fahrradtransports im ICE und andererseits die mangelnde Anbindung an den Ticketverkauf durch Reisebüros. Letztere betreffe vor allem die älteren Mitbürger, weil sich diese oftmals bei der Bedienung von Automaten schwer täten. ”Dies sind Probleme für die ältere Bevölkerung, die gelöst werden müssen“, forderte Lutze.
Jens Ackermann (FDP) betonte die Notwendigkeit, die witterungsbedingten Probleme, die im Winter aufgetreten seien, künftig besser in den Griff zu bekommen. Andernfalls verhielte es sich bei der Bahn wie früher im Kommunismus. ”Damals waren die vier Hauptfeinde Frühling, Sommer, Herbst, Winter“, sagte Ackermann.
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