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Der Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes berichtete, dass das deutsche Botschaftspersonal weitgehend abgezogen wurde. Lediglich der Botschafter befände sich noch mit drei Personenschützern in der Residenz. Nach Angaben des Regierungsmitarbeiters kamen rund 1500 Menschen bei den Kämpfen ums Leben. Noch immer höre man Schüsse in den Städten. Marodierende Banden, bestehend aus Soldaten beider Seiten, verübten Überfälle auf den Straßen. Es seien auch noch viele Söldner mit ihren Waffen unterwegs. ”Das Land ist noch nicht aus dem Strudel des Bürgerkriegs heraus“, betonte der Experte aus dem Ministerium. Die beiden verfeindeten Gruppen seien fast gleich stark. Eine Zweiteilung des Landes müsse unbedingt verhindert werden. Ouattara tue gut daran, die kenianische Lösung (große Koalition) anzunehmen. Noch sei unklar, wie die Leute des unterlegenden Gbagbo reagieren würden. Für dessen Anhänger sei es aber sehr wichtig, wie Ouattaras Partei den Ex-Präsidenten jetzt behandle. ”Die Vorführung im Unterhemd war nicht nötig“, so der Experte. ”Ich bin aber schon froh, dass es keine Anzeichen von Schlägen gab.“
Der siegreiche Ouattara habe in seiner ersten TV-Ansprache gesagt, ”was wir gerne hören wollen“, so der Berichterstatter aus dem Auswärtigen Amt. So habe der Präsident Aufklärung der Massaker und die Einsetzung einer Wahrheitskommission versprochen. Jetzt müsse man die weiteren Schritte der Machthaber abwarten.
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