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Kühn arbeitete seit 1965 als Ingenieur für die Gesellschaft für Strahlenforschung (GSF). Von 1973 bis 1995 leitete er das Institut für Tieflagerung der GSF. Im Lager Asse gab es auch Prüfungsarbeiten zur möglichen Lagerung von Atommüll in Gorleben. Drei Großversuche seien indes im Jahr 1992 auf Beschluss des Bundesministeriums für Forschung und Technologie eingestellt worden. ”Es herrschte Uneinigkeit über die Restfinanzierung dieser Versuche zwischen den beteiligten Bundesministerien“, sagte Kühn, ”obwohl ein Großteil der Finanzierung schon stand.“
Der Untersuchungsausschuss geht der Frage nach, ob es bei der Entscheidung der Bundesregierung im Jahr 1983, sich bei der Suche nach einem Endlager für radioaktive Abfälle auf Gorleben als möglichen Standort zu beschränken, zu Manipulationen oder politischen Einflussnahmen auf Wissenschaftler gekommen ist.
”Ich bin nie von der Politik angewiesen worden, irgendwelche Ergebnisse zu veröffentlichen oder nicht“, sagte er. ”Und mit der Wirtschaft hatten wir überhaupt nichts zu tun.“ Zu den Arbeiten sagte Kühn, man habe sich zwar bei der Suche auf Salz konzentriert. ”Aber wir haben uns an anderen internationalen Untersuchungen wie mit der Schweiz im Granit beteiligt.“
Die Kriterien bei der Endlagersuche hätten sich dabei im Verlauf der Jahre geändert. ”Anfang der 70er Jahre wurde nach einem nationalen Entsorgungszentrum gesucht, mit einer Wiederauf-arbeitungsanlage als Herzstück“, sagte Kühn. ”Endlagerung spielte da eine untergeordnete Rolle.“ So seien anfangs wichtige Kriterien gewesen, wegen der geplanten Wiederaufarbeitungs-anlage auf eine möglichst geringe Bevölkerungsdichte im Umfeld sowie auf eine möglichst geringe Milchwirtschaftsdichte zu setzen.
Die Zeugenvernehmung wurde im Verlauf des Donnerstag-nachmittags fortgesetzt.
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