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Der Erste Untersuchungsausschuss des Bundestags geht der Frage nach, ob es bei der Entscheidung der Bundesregierung, sich bei der Suche nach einem atomaren Endlager auf den Standort Gorleben zu beschränken, zu politischen Einflussnahmen und Manipulationen gekommen ist.
Als die Schacht-Abteufung näher rückte, berichte Martini, habe er bemerkt, dass die hierfür nötige Frostwand nicht die Temperatur und Stärke für eine Teufung gehabt habe. „Bei einer Besprechung im Herbst 1986 gab ich die entsprechenden Hinweise.“ Daraufhin hätten seine Vorgesetzten erwidert, wann und wie geteuft werde, sei eine politische Entscheidung. Später habe er erfahren, dass seine Warnung nachträglich aus dem Sitzungsvermerk gestrichen worden sei.
Martini berichtete, im Verlauf der folgenden Monate habe es Probleme mit Steinfall gegeben. Er selbst habe am 20. März 1987 durch Brockenfall eine schwere Lungenverletzung erlitten. Am 12. Mai 1987 dann geschah in Gorleben ein schwerer Unfall: Ein Sicherungsring barst und fiel herab; er tötete einen Bergmann und verletzte zwei weitere schwer. „Wenn man den Schacht nicht auf Teufel komm raus runter geknüppelt hätte, hätte der Unfall nicht passieren müssen“, sagte Martini vor dem Ausschuss.
Zum Zeitpunkt des Unfalls noch krank geschrieben, habe er im Verlauf einer Besprechung mit seinen Vorgesetzten spontan zum 1. Juni 1987 gekündigt. Die Bewertungen der Staatsanwaltschaft, die im Zuge des Unfalls ermittelte, bezeichnete er als falsch. „Über kurz oder lang hätten die Schachtringe versagt, unabhängig davon, wie korrekt sie angebracht wurden“, sagte der 61-Jährige. Es sei schon zu erwarten gewesen, dass Probleme auftauchen würden. Aber man habe keinen Plan gehabt. „Das Problem bergmännischer Art war politisch inszeniert durch den Zeitdruck.“
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