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Dabei müsse man auch das Kandidatenrennen für die Sommerspiele 2020 im Blick haben, forderte er. Dort gebe es mit Rom, Madrid und Istanbul „drei starke europäische Bewerber“. Auch die Frage, wie das Bewerberfeld für 2022 aussieht, müsse beachtet werden. Bisher hätten sich mit der Schweiz und der Ukraine schon zwei europäische Kandidaten in Stellung gebracht. Von Bedeutung könne auch sein, ob es eine Kandidatur aus den USA geben wird. Bach sprach auch von „nationalen Abwägungen“. So müsse die Kandidatur im Herbst 2013 abgegeben werden, wenn in Deutschland eine neue Bundesregierung gewählt werde. Im darauf folgenden Jahr wiederum stünden in Bayern Kommunalwahlen an. Außerdem sei ungeklärt, ob das Finanzierungsmodell, mit einer Beteiligung privater Unternehmen in Höhe von 80 Prozent der Bewerbungskosten „noch einmal funktioniert“, sagte Bach.
Was die gescheiterte Bewerbung angehe, so sei vor allem das deutliche Stimmenverhältnis mit 63 zu 25 zugunsten des südkoreanischen Mitbewerbers Pyeongchang enttäuschend gewesen. „Wir wussten, dass wir verlieren können“, machte der DOSB-Präsident deutlich. Pyeongchang habe sich schließlich zum dritten Mal beworben und sei daher auch der Favorit gewesen. Ungeachtet dessen habe Deutschland eine hervorragende Bewerbung abgegeben, befand Bach.
Diese Einschätzung teilten auch die Abgeordneten im Sportausschuss mehrheitlich. München habe die beste Bewerbung gehabt, urteilte Stephan Mayer (CDU/CSU). Gleichwohl habe man rückblickend betrachtet „nie eine ernsthafte Chance gehabt“, da sich das Internationale Olympische Komitee (IOC) schön frühzeitig mit breiter Mehrheit auf Pyeongchang festgelegt habe. Mayer sprach sich für eine erneute Bewerbung für 2022 aus. Dabei müsse jedoch die Bevölkerung frühzeitig eingebunden werden.
„Die Bewerbung war top“, urteilte Katrin Kunert (Die Linke). Es sei jedoch bedauerlich, dass es nicht einmal gelungen sei, die Stimmen der europäischen Partner auf sich zu vereinen. So habe die Schweiz mit Blick auf die eigenen Chancen für 2022 nicht für München gestimmt. Von einer sehr guten Bewerbung sprach der SPD-Abgeordnete Martin Gerster. Es sei schade, „dass München nicht zum Zuge kam“, sagte er. Zukünftig, so regte er an, müsse überlegt werden, ob Europa nicht eine gemeinsame Bewerbung unterstützen könne. Er sei erschrocken über das Ergebnis gewesen, betonte Joachim Günther (FDP). Auch seine Fraktion unterstütze nun eine sofortige Wiederbewerbung.
Maria Klein-Schmeink (Bündnis 90/Die Grünen) sprach hingegen davon, dass die Bewerbung in der Bevölkerung nicht unumstritten gewesen sei. Vor einer erneuten Bewerbung müsse der Rückhalt in der Region gesichert sein, forderte sie. Auch die Frage, wie transparent eigentlich die Wahl des Olympiaortes durch das IOC sei, müsse geklärt werden.
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