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In Frankreich habe man positive Erfahrungen mit Steuererleichterungen für Wohlhabende gemacht, die in Wagniskapitalmodelle investieren, sagte Frederic Hanika von der Software AG. Dadurch hätten sich mehr Wagniskapitalfonds gegründet, wodurch die Finanzierung von Start-Up-Unternehmen einfacher geworden sei. Schwieriger als ein Start-Up-Unternehmen zu gründen, so Hanika weiter, sei jedoch der Schritt zu einem „großen Unternehmen“. Dafür bedürfe es eines hohen Vermarktungsaufwandes, betonte er. Dies sei oft teurer als die eigentliche Entwicklung.
Ein weiteres Problem für junge Unternehmensgründer, so Heiko Hebig, sei der hohe bürokratische Aufwand. Hier wäre es aus seiner Sicht sinnvoll, wenn zumindest im Anfangsstadium Erleichterungen ermöglicht würden. Die Bewertung von Chancen und Risiken müsse sich ändern, forderte Tom Kirschbaum. „In Deutschland wird nicht die Vision gesehen sondern die Bedenken“, befand er. Facebook etwa werde in den Medien zumeist im Zusammenhang mit eventuellen Verstößen gegen den Datenschutz genannt. „Ich würde mir wünschen, dass wir stärker über die Chancen reden“, sagte der Unternehmensgründer. Eine dieser Chancen liege in der neuen Arbeitskultur, welche den Mitarbeiter zum „Teil des Projekts“ mache, sagte er. Die neuen Arbeitszeitmodelle, die keine festen Anfangs- oder Endzeiten und auch keine festen Arbeitsorte kennen würden, böten Vorteile und seien „spannend für die Familienplanung“, sagte auch Heiko Hebig.
Professor Ruth Stock-Homburg von der Technischen Universität Darmstadt warnte jedoch vor der völligen Vermischung von Beruf und Familie. Dies sei schlecht für die Gesundheit aber auch für die Leistung. Dagegenwirken könne man mit einer hohen Medienkompetenz, sagte sie. So könne man Arbeit zuhause „nur an bestimmten Orten stattfinden lassen, um nicht das gesamte soziale Umfeld damit zu beglücken“. Eine solche Medienkompetenz sollte ihrer Ansicht nach in einem Technologieunterricht vermittelt werden. Es sei jedoch zu beobachten, dass Unterrichtsangebote, die schon in den Grundschulen beginnen würden, „sobald der Rotstift angesetzt wird, vom Tisch sind“.
Auf Probleme bei der Ausbildung ging auch der Publizist Gunter Dueck ein. „Kreativität wird in der Schule als Krankheit betrachtet“, urteilte er. Zudem sei die Vermittlung sozialer Kompetenz „kein Bestandteil des Bildungssystems“. Zwar werde auf das Zuhören Wert gelegt. Das Austeilen von Befehlen werde aber in der Schule aberzogen, kritisierte er. Das sei falsch, da man als Unternehmer auch mal „klare Ansagen“ machen müsse.
Dem Vorteil von Unabhängigkeit durch die neue Arbeitskultur stünden soziale Isolation, mangelnder Arbeitsrhythmus, fehlende Infrastruktur und fehlende Professionalität entgegen, sagte Holger Eggerichs, mitverantwortlich für „Cloudsters“ – einem gemeinnützigen Projekt zur „Zukunft der Arbeit“ des Lübecker Vereins Lubeca. Mit dem Projekt habe man ein gemeinnütziges, städtisches „Co-Working Konzept“ geschaffen, dass allen Bürgern Zugriff auf eine virtuelle Arbeitsplattform gibt, und ihnen erlaube, unternehmensübergreifend zu kommunizieren und zu kooperieren.
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