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Das „Humboldt-Forum“ soll hinter drei rekonstruierten Außenfassaden des Berliner Stadtschlosses entstehen, das im Berliner Stadtteil Mitte wieder aufgebaut werden wird. Das Original-Schloss, dessen erste Bauphase 1443 begonnen hatte, erhielt seine finale Gestalt erst 1854. Nachdem es im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, entschied das SED-Regime 1950 das Stadtschloss zu sprengen. Von 1973 bis 1976 wurde an gleicher Stelle der Palast der Republik erbaut, der von 2006 bis 2008 abgerissen wurde.
Nun soll das Stadtschloss bis 2019 neu errichtet werden, die Grundsteinlegung soll im Sommer 2013 erfolgen.
Projektleiter Martin Heller berichtete im Kulturausschuss über die Pläne der Organisatoren, Alt und Neu zu verknüpfen. Die historische Fassade soll im Innern auf zeitgenössische Weise dem Forum für Kultur, Kunst und auch Wissenschaft bieten.
„Wir haben den Anspruch, einen neuen Typus von Museum zu erfinden“, beschrieb der Schweizer Projektleiter die Arbeiten am „Humboldt-Forum“. Ziel sei es. „einen zeitgenössisch ausgerichteten Kulturbetrieb“ in direkter Nachbarschaft zu zahlreichen Kulturgütern und Sehenswürdigkeiten Berlins zu schaffen. Bauherr sei die „Stiftung Preußischer Schlösser“, sagte Heller; die Gestaltung des Innenraums werde sich die Stiftung mit den Zentral- und Landesbibliotheken Berlins und der Humboldt-Universität teilen. Herzstück des neuen Schlosses solle die sogenannte Agora werden, ein Schauplatz und Veranstaltungsbereich im Erdgeschoss mit Ausstellungsräumen.
Der Abgeordnete Sigmund Ehrmann von der SPD-Fraktion betonte im Anschluss an die Ausführungen Hellers, dass er den öffentlichen Diskurs über das Schloss und das „Humboldt-Forum“ für „notwendig“ halte, da es schließlich um die „Nutzung öffentlichen Raumes“ ginge.
Wolfgang Börnsen von der CDU/CSU-Fraktion bezeichnete das Projekt als „bedeutendes Vorhaben“, betonte aber, dass ihm viele Menschen „skeptisch“ gegenüber stünden.
Die Abgeordnete Lukrezia Jochimsen von der Linksfraktion warf ein, dass die extra als Informationszentrum errichtete sogenannte Humboldtbox nur aufgrund ihres gastronomischen Angebots so hohe Besucherzahlen verzeichne.
Der Grünen-Abgeordnete Wolfgang Wieland lobte die Ausgestaltung der Agora.
Abschließend führte Projektleiter Martin Heller noch aus, dass sich eine zweisprachige informative Internetseite des Projekts momentan im Aufbau befände.
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