Navigationspfad: Startseite > Presse > Aktuelle Meldungen (hib) > Januar 2012
Wie aus der Antwort weiter hervorgeht, wird der Rückgang der Bevölkerung im erwerbstätigen Alter ab dem Jahr 2015 aufgrund des Eintritts der geburtenstarken Jahrgänge in das Rentenalter deutlich schneller verlaufen als der Rückgang der Gesamtbevölkerung. Dabei haben der Regierung zufolge die Reformen der gesetzlichen Rentenversicherung in den vergangenen Jahren, insbesondere die schrittweise Anhebung der Regelaltersgrenze auf 67 Jahre, die „Basis für langfristig tragbare Rentenfinanzen geschaffen“. Die „Rente mit 67“ werde „nicht nur dazu beitragen, dass Arbeitnehmer künftig länger arbeiten“, sondern in den kommenden Jahren auch zu einer spürbaren Entlastung der öffentlichen Haushalte führen.
„Elementar verändern“ wird sich laut Vorlage auch der Altersaufbau der Bevölkerung. Bereits in den kommenden beiden Jahrzehnten werde der Anteil älterer Menschen an der Bevölkerung deutlich steigen. Heute bestehe sie mit jeweils einem Fünftel noch fast zu gleichen Teilen aus Kindern und jungen Menschen unter 20 Jahren und aus 65-Jährigen und Älteren. Im Jahr 2030 würden die 65-Jährigen und Älteren bereits etwa 29 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Im Jahr 2060 werde dann jeder Dritte (34 Prozent) 65 Jahre oder älter sein.
Mit der wachsenden Zahl alter und hochbetagter Menschen wird den Angaben zufolge in den nächsten Jahren auch die Zahl der Pflegebedürftigen zunehmen. Nach Vorausberechnungen der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder werde ein Anstieg der Zahl der Pflegebedürftigen von derzeit rund 2,42 Millionen auf rund 2,9 Millionen bis zum Jahr 2020 und auf rund 3,37 Millionen bis zum Jahr 2030 prognostiziert. Dabei gehe diese Vorausberechnung von gleichbleibenden altersspezifischen Pflegequoten aus. Wenn es gelinge, mit der steigenden Lebenserwartung auch den Eintritt von Pflegebedürftigkeit in ein durchschnittlich höheres Lebensalter zu verschieben, könne der Anstieg der Zahl der Pflegebedürftigen auch geringer ausfallen.
Als einen weiteren Aspekt des demografischen Wandels nennt die Bundesregierung die steigende Mobilität Älterer. Zudem werde der Bedarf nach Sicherheit und Barrierefreiheit ebenso wachsen wie die Bedeutung von Service- und Lieferverkehr. Trotz abnehmender Bevölkerungszahlen werde auch die Zahl der privaten Haushalte in den nächsten Jahren noch weiter steigen. Mit dem Anwachsen kleiner Haushalte wachse die Nachfrage nach Wohnraum pro Kopf und damit die Wohnraumnachfrage insgesamt an. Angesichts der steigenden Seniorenzahlen sei auch der altersgerechte Umbau von Wohngebäuden und Stadtquartieren von zunehmender Bedeutung.
Auch unterwegs aktuell informiert mit der kostenlosen App "Deutscher Bundestag" und unter m.bundestag.de.
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
Verantwortlich: Jörg Biallas
Redaktion: Dr. Bernard Bode, Alexander Heinrich, Claudia Heine, Michael Klein, Claus Peter Kosfeld, Hans Krump, Hans-Jürgen Leersch, Annette Sach, Helmut Stoltenberg, Alexander Weinlein