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Die Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft „Barrierefreie Reiseziele in Deutschland“, Carmen Hildebrandt, erläuterte, der Reisebranche entgehe jedes Jahr deutlich mehr als zwei Milliarden Euro Umsatz, da etwa Menschen mit Behinderungen auf eine Reise verzichteten. Sie fügte hinzu, Barrierefreiheit sei für rund zehn Prozent der Menschen zwingend erforderlich, aber für hundert Prozent aller Reisenden komfortabel. Bislang gehörten der Arbeitsgemeinschaft acht Regionen an: Eifel, Erfurt, Fränkisches Seenland, Langeoog, Magdeburg, Niederlausitz, Ruppiner Land und Sächsische Schweiz. Auf die Frage der Abgeordneten, weshalb seit der Gründung 2008 nicht mehr Regionen hinzugekommen seien, sagte Hildebrandt: „Wir tragen niemanden zum Jagen.“ Die Mitgliedsregionen hätten den Wettbewerbsvorteil Barrierefreiheit erkannt. Möglicherweise seien die Qualitätsanforderungen sehr hoch. Es gehe um den Praxisnachweis barrierefreier Angebote wie entsprechende Stadtführungen oder Gaststätten mit Blindenleitsysteme, und nicht nur darum, über entsprechende Angebote zu reden.
Auf die Anregung, die Lutherdekade bis zum Jahr 2017 für Investitionen in barrierefreie Angebote wie Informationen für Menschen mit Höreinschränkungen zu nutzen, reagierten die Sachverständigen zustimmend. Er würde sich freuen, wenn daraus ein fünfjähriges Projekt würde, sagte der Vorstandsvorsitzende der Nationalen Koordinationsstelle Tourismus für Alle (NatKo), Rüdiger Leidner. Er wies zugleich darauf hin, dass viele Hoteliers und Reiseanbieter oftmals falsche Vorstellungen von den Kosten der Barrierefreiheit hätten. Hier sei noch viel Aufklärungs- und Beratungsarbeit notwendig.
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