Navigationspfad: Startseite > Presse > Aktuelle Meldungen (hib) > März 2012
Weiter heißt es in der Antwort, nach aktuellen Analysen des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (ZI) im Projekt „Versorgungsatlas“ habe die bundesweite mittlere Anzahl an Arztkontakten im Jahr 2007 bei 17 pro Versichertem gelegen. „Mit 17 Arztkontakten pro Jahr liegt Deutschland im internationalen Vergleich tendenziell hoch, wobei berücksichtigt werden muss, dass der OECD-Vergleich auf Behandlungsfällen basiert, bei denen nur der erste Kontakt innerhalb eines Quartals gewertet“ werde. Die isolierte Betrachtung des Mittelwerts führe „zu Fehlinterpretationen des Versorgungsgeschehens, wie etwa zur pauschalen Aussage, das in Deutschland eine zu hohe Arztinanspruchnahme bestünde“, schreibt die Regierung.
Demgegenüber zeigten differenzierte Analysen auf Basis der vertragsärztlichen Abrechnungsdaten, dass der Durchschnittswert entscheidend durch eine kleine Patientengruppe mit einer hohen Anzahl an Arztkontakten beeinflusst wird. Etwa 16 Prozent der Patienten nähmen 50 Prozent aller Arztkontakte in Anspruch, was etwa durch das Alter der Patienten erklärt werden könne. „Die Hälfte der Patienten hatte weniger als elf Arztkontakte pro Jahr“, schreibt die Regierung. Die ZI-Studie habe ergeben, dass besonders viele Arztkontakte bei Patienten mit Organtransplantationen und Patienten mit Niereninsuffizienz sowie Patienten mit Chronischer Hepatitis oder Hautulkus zu beobachten gewesen seien.
Auch unterwegs aktuell informiert mit der kostenlosen App "Deutscher Bundestag" und unter m.bundestag.de.
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
Verantwortlich: Jörg Biallas
Redaktion: Dr. Bernard Bode, Alexander Heinrich, Claudia Heine, Michael Klein, Claus Peter Kosfeld, Hans Krump, Hans-Jürgen Leersch, Annette Sach, Helmut Stoltenberg, Alexander Weinlein