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Vor dem Ausschuss hatte zuvor insbesondere Susan Stewart von der Stiftung Politik und Wissenschaft Kritik an der Ukraine geübt, die gemeinsam mit Polen Veranstalter der Fußball Europameisterschaft ist. Während in Polen versucht worden sei, mit der EM „etwas für das Land zu tun“, hätte sich in der Ukraine „eine kleine Führungsspitze an der EM bereichert“, sagte Stewart. So habe es oft auch mit Verweis auf die knappe Zeit keine transparenten Ausschreibungen für Projekte im Zusammenhang mit dem Turnier gegeben. „Damit wurde Tür und Tor geöffnet für eine Praxis, bei der diejenigen den Auftrag bekamen, die der Regierung nahe stehen“, urteilte Stewart. Durch diese Grundeinstellung der ukrainischen Eliten sei die EM leider eine „verpasste Chance für das Land“. Dazu komme, dass der Staat auf 80 bis 90 Prozent der Kosten sitzenbleibe, was zu Lasten der Bevölkerung ginge.
Der Geschäftsträger der ukrainischen Botschaft in Deutschland, Vasyl Khymynets, nannte die EM hingegen ein „Fest für das ukrainische Volk“ und plädierte dafür, das Turnier nicht mit der Politik zu vermischen. Der Regierung in Kiew sei bewusst, welche Wirkung auf das Image des Lands die Situation um die ehemalige Regierungschefin Julija Timoschenko habe. Da es auch in der Ukraine eine Gewaltenteilung gebe, müsse jedoch auf den Abschluss der Gerichtsverfahren gewartet werden, sagte er. Auch in der Frage der hohen Hotelpreise könne die Regierung nur indirekt Einfluss nehmen, da es sich um einen freien Markt handle. Khymynets sagte aber zu, dass die Behörden jedem Hinweis auf unlautere Machenschaften nachgehen würden.
Aus Sicht des polnischen Botschafters Marek Prawda hat die EM viele Infrastrukturprojekte im Land um drei bis fünf Jahre beschleunigt. „Das ist für uns schon ein kleiner Erfolg“, betonte er. 13 der 16 Teams hätten ihr Hauptquartier in Polen geplant, sagte der Botschafter weiter. Allein in Krakau würden drei Mannschaften wohnen, „obwohl dort noch nicht einmal ein Spiel stattfindet“. In Warschau, Danzig und Posen, so der Botschafter weiter, würden Fanmeilen nach deutschem Vorbild eingerichtet. Ziel sei es aber auch, den Fans ein touristisches Programm anzubieten. „Wir hoffen auf einen nachhaltigen Tourismuseffekt“, machte Prawda deutlich.
Die deutschen Fans werden auch bei der EM in Polen und der Ukraine von der Fan-Koordinierungsstelle KOS betreut, sagte DFB-Generalsekretär Sandrock. Für die Vorrundenspiele, so Sandrock weiter, seien die jeweils zur Verfügung gestellten Kontingente von 6.000 Karten an deutsche Fans verkauft worden. Mit Blick auf Personen, die in Deutschland mit Stadionverboten belegt seien, räumte der DFB-Generalsekretär ein, dass man der Uefa deren Daten übermittelt habe, um einen Kartenverkauf zu verhindern. Dabei habe man sich aber schriftlich zusichern lassen, dass die Daten nicht anderweitig verwendet werden.
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