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Angesichts von mehr als 1,5 Millionen verkauften Tickets für die Wettkämpfe könne man feststellen, „dass die Paralympics immer mehr in den Vordergrund rücken und nicht mehr nur ein Anhängsel der Olympischen Spiele sind“, sagte Friedrich Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS). Auch das Medieninteresse sei gestiegen. Mit Ausnahme der Primetime würden den ganzen Tag Wettkämpfe der Paralympischen Spiele übertragen, zeigte er sich zufrieden. Für die Sportler seien die Spiele der große Höhepunkt, betonte die Aktiven-Sprecherin Manuela Schmermund. „Wir wollen alle hinfahren und alles gewinnen“, sagte sie. Die Vorgaben für die Qualifikation seien aber sehr hart. Anders als bei den „Fußgängern“ reiche bei den Behindertensportlern eine Finalchance nicht aus. „Es muss schon eine Medaillenchance bestehen“, sagte die Luftgewehrschützin, die ebenfalls noch in der Qualifikation steckt.
Karl Quade, DBS-Vizepräsident und Delegationsleiter in London, lobte den inklusiven Charakter der Spiel in London. „Es ist eine gemeinsame große Veranstaltung“, sagte Quade. So werde das Team der Paralympics in den gleichen Unterkünften wohnen, wie zuvor die deutschen Olympiateilnehmer. Außerdem fänden die Wettkämpfe in den selben Sportstätten wie bei den Olympischen Spielen statt. „Auch was Doping angeht gelten bei uns die gleichen Regeln wie beim Olympiateam“, betonte Quade.
Die Nominierung der Olympiateilnehmer beginne mit der Präsidiumssitzung am 31. Mai, sagte Christa Thiel, Vizepräsidentin des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Nach der abschließenden Sitzung am 4. Juli stehe das Team endgültig fest. Dann würden auch Trainer und Betreuer nominiert und „Einzelfälle entschieden“, sagte Thiel. Derzeit sei von einer Mannschaftsstärke von 380 Sportlern auszugehen, ergänzte Thomas Sinsel, stellvertretender Leistungssportdirektor beim DOSB. Problematisch, so räumte er ein, sei die schwache Besetzung in den Mannschaftssportarten. Lediglich die beiden Hockeyteams hätten sich schon qualifiziert. Die Herren-Volleyballmannschaft habe noch eine Chance dazu. Im Fußball, Handball und Basketball seien aber sowohl die Damen als auch die Herrenteams in der Qualifikation ausgeschieden. Was die Nationenwertung angeht, so stellte Sinsel unter Berücksichtigung aller Weltmeisterschaftsergebnisse der vergangenen zwei Jahre den Kampf um einen Platz „hinter den großen Drei aus China, den USA und Russland“ in Aussicht.
Während die Fußball-Damen und die Wasserball-Herren unglücklich gescheitert seien, habe man mit einer Qualifikation der Basketballer nicht unbedingt rechnen können, schätzte Christa Thiel ein. Auch die Fußball-Herren hätten immerhin 1988 das letzte Mal bei Olympia teilgenommen. Wirklich enttäuschend sei die Nicht-Qualifikation der Handball-Herren, so Thiel. Über die Gründe werde man im Anschluss an die Spiele mit dem Verband reden, kündigte sie an.
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