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Auch Alois Vedder, der Leiter Politik der Umweltorganisation WWF, erklärte, dass die „Erwartungen nicht tiefer“ sein könnten. Er sehe dennoch einige Felder, von denen in Rio eine bestimmte Dynamik ausgehen könne. So müsste dort geklärt werden, wie Wohlstand und Nachhaltigkeit gemessen werden können. Auch bei den Nachhaltigkeitszielen (sustainable development goals) müsse es eine Eingrenzung von Themen und Zeitplänen geben. Kritik übte er an der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele: „Heere Ziele, die alle teilen, werden von der Tagespolitik verdrängt“, kritisierte er. Auch darum gebe es eine Vertrauenskrise der Länder des Südens, die Zweifel hätten, ob die Länder des Nordens ihre Versprechen auch wirklich einlösen würden.
Jürgen Maier vom Forum Umwelt und Entwicklung sieht 20 Jahre nach der ersten Konferenz in Rio aber auch Fortschritte: Vieles aus der Agenda 21, die 1992 in Rio beschlossen worden war, sei heute Realität, sagte er. Die Frage der Transformation sei aber auch eine Machtfrage. „Die Lobby des Weiter-so ist mächtig“, gab er zu bedenken. Nach Einschätzung Maiers ist die globale Staatengemeinschaft insgesamt handlungsunfähiger als vor 20 Jahren. Maier kritisierte ebenso wie die Opposition, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nicht persönlich zum Gipfel nach Rio fahre. Daraufhin entgegnete ihm Bundesumweltminister Altmaier: „ Ich glaube nicht, dass das der entscheidende Punkt ist.“ Die Bundeskanzlerin werde alles tun, damit man bei der Konferenz vorankomme. Auch Bundesentwicklungsminister Niebel zeigte sich optimistisch, „dass der Prozess Dynamik entwickeln kann“. Die Ziele der Konferenz dürften aber nicht gegeneinander ausgespielt werden, sagte er. An die beiden Minister gerichtet sagte Maier: „Ich hoffe, Sie haben für Rio eine Überraschung dabei.“
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