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Die Linke fordert die Bundesregierung auf, die „freie Wahl der Ausbildungsstätte“ nach Artikel 12 Absatz 1 Grundgesetz zu garantieren. Die Betriebe müssten verbindlich in die Pflicht genommen werden, ein auswahlfähiges Angebot an Ausbildungsplätzen bereitzustellen, das die Zahl an Bewerbern um mindestens 12,5 Prozent übersteigt. Hierzu müsse eine solidarische Finanzierung der Berufsausbildung durch ein Umlagesystem auf den Weg gebracht werden, an der sich alle Betriebe einzelner Branchen beteiligen. Ferner fordert die Linke, ein Sofortprogramm mit einem Umfang von 1,5 Milliarden Euro und einer Laufzeit von drei Jahren aufzulegen. Insbesondere sollte das Programm die 1,5 Millionen jungen Menschen zwischen 20 und 29 Jahren ohne abgeschlossene Berufsausbildung erreichen.
Bemerkenswert ist, dass laut Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB) mehr als 80 Prozent der 1,5 Millionen jungen Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung einen Schulabschluss besitzen. Rund 550.000 haben laut BiBB sogar einen Realschulabschluss oder Abitur. Offenkundig blieb diesen jungen Menschen nicht etwa aufgrund mangelnder Kenntnisse und Fähigkeiten der Zugang zu einer Ausbildung verwehrt, sondern durch einen eklatanten Mangel an betrieblichen Ausbildungsplätzen in den zurückliegenden Jahren, schreibt die Linke. Jugendliche mit Migrationshintergrund seien hiervon besonders betroffen: Sie stellen 46 Prozent der genannten Gruppe.
Besondere Barrieren bestünden außerdem für Jugendliche mit Behinderungen. Sie hätten nur geringe Chancen auf eine Ausbildung im dualen System. Ihr Anteil liege dort bei lediglich 0,9 Prozent. Zudem nehme die Teilnahme von jungen Frauen an einer dualen Ausbildung stetig ab und konzentriere sich im Allgemeinen auf wenige Berufe.
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