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Anders als in den vergangenen 20 Jahren werde sich der Verlust an Einwohnern künftig unmittelbar auch in einer Reduzierung der Haushaltszahlen niederschlagen. Mit Ausnahme Berlins und seines Umlandes sowie weniger erweiterter Stadtregionen (beispielsweise Dresden, Jena, Teile der Ostseeküste) würden die neuen Ländern bis 2025 je nach Land zwischen fünf und 15 Prozent ihrer Haushalte verlieren. Insgesamt sei für Ostdeutschland mit einem Verlust von 600.000 Haushalten bis zum Jahr 2025 zu rechnen.
Ein erneuter Anstieg der Leerstandzahlen sei unvermeidlich, heißt es in dem Bericht. Ohne weiteren Rückbau sei im Jahr 2020 mit 1,42 Millionen leer stehenden Wohnungen zu rechnen. Es stelle sich derzeit also nicht die Frage, ob weitere Leerstände entstehen werden, sondern wo diese entstehen werden. Insgesamt müsse in den meisten Wohnsiedlungen aus der DDR-Zeit mit einem erneuten Anstieg der Leerstandszahlen gerechnet werden. Vor allem in kleinen Städten und Gemeinden im ländlichen Raum sei außerdem mit verstärkten Leerstandsproblemen in Einfamilienhausgebieten zu rechnen.
Aufgrund der demografischen und wirtschaftlichen Entwicklung würden zudem die Zahlen einkommensschwacher Haushalte und damit die Nachfrage nach sehr günstigem Wohnraum zukünftig wachsen. Deshalb werde es weiterhin Gebiete geben, die aufgrund ihrer Bewohnerstruktur erhebliche Anstrengungen aller Akteure fordern, um baulichen und sozialen Defiziten entgegenzuwirken.
Angesichts der künftigen Herausforderungen bei der Entwicklung der ostdeutschen Städte sei eine verlässige Weiterführung des Bund-Länder-Programm Stadtumbau Ost mit seiner Orientierung auf die Aufwertung zukunftsfähiger Bestände und Stadtstrukturen sowie auf den Rückbau von dauerhaft nicht mehr nachgefragten Wohnungen unerlässlich, heißt es weiter. Zudem seien neue Aufgaben der Stadtentwicklung in Bezug auf Klimaschutz und Klimaanpassung in stärkerem Maße als bisher in die Stadtumbaustrategien zu integrieren.
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