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Gerade für junge Menschen aus bildungsfernen oder sozial benachteiligten Familien oder für Studienberechtigte mit Migrationshintergrund stelle die Finanzierungsfrage oft eine entscheidende Weichenstellung für ihre Bildungsbiografie dar. Eine verantwortungsvolle und sozial gerechte Studienfinanzierung müsse sich daran messen lassen, ob sie allen Studierwilligen die gleichen Chancen auf eine akademische Ausbildung eröffne. Und zwar dies unabhängig von der sozialen Herkunft, der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Eltern oder der Fachneigung, betont die SPD und fordert Chancengleichheit als Maßstab sozialer Gerechtigkeit und als Chancengleichheit in der Hochschulbildung.
Ferner ist die Fraktion der Auffassung, dass der Hochschulzugang sozial ungerecht sei. Die soziale Selektivität im deutschen Bildungswesen zeige sich auch am Übergang zur Hochschule. Der Zusammenhang von sozialer Herkunft und der Wahrscheinlichkeit, ein Studium aufzunehmen, habe sich in den letzten 30 Jahren sogar verstärkt. Laut der 19. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks (DSW) hat sich in den Jahren 1982 bis 2003 der Anteil der Studenten aus der Herkunftsgruppe „hoch“ von 17 auf 37 Prozent mehr als verdoppelt. Im Gegenzug sei der ohnehin deutlich geringere Anteil der Studierenden aus der Herkunftsgruppe „niedrig“ von 23 auf 12 Prozent stark abgesunken.
Ferner fordert die SPD, dass akademische Bildung für alle offen sein müsse. Die Studienanfängerquote sei von 28,1 Prozent im Jahr 1996 auf voraussichtlich 54,7 Prozent in 2012 gestiegen. Dadurch seien die Mittel des Hochschulpaktes von Bund und Ländern zur Finanzierung zusätzlicher Studienplätze, die 2011 bis 2015 reichen sollten, bereits im zweiten Jahr aufgebraucht.
Obwohl Stipendien im Vergleich zu der Finanzierung durch die Eltern oder die Unterstützung durch BAföG für Studenten eine eher untergeordnete Bedeutung hätten, sollten diese dennoch „transparent und sozial gerecht“ gestaltet werden. Auch hier werde deutlich, dass Studenten aus sozial schwachen Herkunft seltener Stipendien bekämen.
Zudem plädiert die SPD dafür, das Deutschlandstipendium auslaufen zu lassen und die Studiengebühren flächendeckend abzuschaffen. Bislang werden sie für Erstsemester noch in Niedersachsen und Bayern erhoben.
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