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Der Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Michael Vesper, warnte vor dem Ausschuss davor, für die Vergabe Maßstäbe festzulegen, die dazu führen, „dass die Events nur noch in drei oder vier Ländern stattfinden können“. Vom Sport dürfe nicht erwartet werden, dass er die menschenrechtlichen und ökologischen Probleme in der Welt löst, sagte Vesper weiter. Im übrigen habe der DOSB auf die Vergabe internationaler Großveranstaltungen wie die Olympischen Spiele oder auch Weltmeisterschaften keinen direkten Einfluss. Er hoffe aber, dass die Präsidenten der deutschen Sportfachverbände „stärker in die Weltverbände gehen“. Derzeit gebe es nur zwei Weltverbände, die von Deutschen geführt werden, bemängelte Vesper.
Auch Guido Tognoni, ehemaliger Spitzenfunktionär im Weltfußballverband Fifa, sieht Deutschland in den Weltverbänden isoliert. „In dieser Situation kann man nicht mit der Kavallerie drohen“, sagte er. Ein solches Vorgehen sei auch nicht in ihrem Sinne, betonte Sylvia Schenk. Dennoch wünsche sie sich ein selbstbewussteres Auftreten der Deutschen. „Wir haben ein starkes Gewicht in der Welt“, sagte sie. Nicht ganz einverstanden war die Transparency–Chefin mit der Aussage Vespers, wonach der Sport nicht die Probleme in der Welt lösen könne. Der Sport, so Schenk, könne zumindest ein Stück in diese Richtung gehen. Ex-Fifa-Funktionär Tognoni verwies auf die hohe Anerkennung des Deutschen Fußballbundes (DFB) in der Welt. Der DFB, so sein Vorschlag, sollte in der aktuellen Neufindungsphase der Fifa an den Weltfußballverband herantreten, um eine neue Kommission zu schaffen, die sich mit dem Thema Menschenrechte, Ökologie und Korruption beschäftigen soll.
DOSB-Generaldirektor Vesper nahm im Verlauf der Anhörung auch Stellung zu dem von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen vorgelegten Antrag (17/9982), der eine stärkere Beachtung der Menschenrechtslage bei der Vergabe von Sportgroßereignissen fordert. Auch wenn der DOSB einige der darin erhobenen Forderungen teile, gehe der Antrag insgesamt „ins Leere“, da er bestehende Zuständigkeiten nicht beachte und teils Selbstverständlichkeiten formuliere, kritisierte Vesper. Auch die Anti-Korruptionsexpertin zeigte sich skeptisch, was einige Forderungen an die Bundesregierung angeht. Um die Autonomie des Sports zu wahren, dürfe nicht in den Sport hineinregiert werden, machte Sylvia Schenk deutlich. Über die Schaffung von Partnerschaften und bei der Vergabe von Mitteln könne die Politik aber dennoch Akzente setzen, regte sie an.
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