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Mit Trauer und Anteilnahme hat Bundestagspräsident Norbert Lammert auf die Nachricht vom Tod Ernst Cramers reagiert. „Ernst Cramer gehörte zu denen, die Entrechtung und Verfolgung der Juden in Deutschland am eigenen Leib erlebt und erlitten haben“, sagte Lammert in Berlin. Cramer selbst hatte am 27. Januar 2006, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, im Deutschen Bundestag gesagt: „Als deutscher Jude, der ich trotz der vielen Wechselfälle meines Lebens immer geblieben bin, gehöre ich zu beiden Gruppen: zu den Juden und den Deutschen. Zweifach spüre ich deshalb das Leid und die Tragik.“
Lammert würdigte Cramers Rolle als Versöhner: „Ernst Cramer hat die grauenhafte Verfolgung im Nationalsozialismus selbst erlebt und hat dennoch wieder den Weg nach Deutschland gefunden. Früh schon setzte sich Ernst Cramer auch für die Aussöhnung zwischen Deutschland und Israel ein, für den Dialog zwischen Juden und Christen in Deutschland. Ernst Cramer trat ein für gegenseitigen Respekt, Toleranz, Aussöhnung und Frieden.“
1945 kam Cramer, der 1939 in die USA flüchten musste, als US-Soldat und amerikanischer Staatsbürger zurück. „Ich wollte mitwirken, den Ungeist aus meinem Heimatland zu vertreiben“, erinnerte sich Ernst Cramer später. In Deutschland wirkte Ernst Cramer über viele Jahrzehnte als bedeutender Publizist wie als erfolgreicher Herausgeber und hat sich um den Journalismus in der zweiten deutschen Demokratie verdient gemacht.
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