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Bundestagspräsident Norbert Lammert hat heute im Reichstagsgebäude den Wissenschaftspreis 2010 des Deutschen Bundestages an Professor Dr. Dieter Düding verliehen. Der Historiker wurde für sein Werk „Parlamentarismus in Nordrhein-Westfalen 1946-1980“ ausgezeichnet.
Düding analysiert darin die Entwicklung des Parlamentarismus in Nordrhein-Westfalen, die Rolle des Landtags als Verfassungsgeber, seine Geschäftsordnung und die Aktivitäten der Ausschüsse. In seiner Arbeit widerspricht er der These vom Bedeutungsverlust der Landesparlamente.
Damit, so Bundestagspräsident Lammert, werde keineswegs ein für allemal die Zentralperspektive zugunsten einer provinziellen Betrachtung der Restbestände von Parlamentarismus in Deutschland aufgegeben. „Vielmehr wird deutlich, dass hier exemplarisch an einem Bundesland - nicht irgend einem Bundesland, sondern dem größten – besondere Herausforderungen, besondere Epochen und auch erkennbare Zäsuren in der parlamentarischen Entwicklung unseres Lande dargestellt werden“, lobte Lammert die Arbeit des Wissenschaftlers.
In ihrer Laudatio betonte die Frankfurter Historikerin Professor Luise Recker: „Mit seinem Buch hat Dieter Düding nicht nur ein zentrales Werk zur politischen Geschichte des größten westdeutschen Bundeslandes vorgelegt, sondern ebenso eine grundlegende Untersuchung zum bundesdeutschen Parlamentarismus. Am Beispiel des Düsseldorfer Landtags werden die Binnenstrukturen eines modernen Parlamentes, werden Parlamentsalltag, der Ablauf des parlamentarischen Procedere, das Gewicht der Volksvertretung im politischen Entscheidungsprozess, wird das Profil der Parlamentarier selbst, ihre Binnendifferenzierung und die Ausbildung parlamentarischer Eliten und anderes mehr nachgezeichnet – kurz: zentrale Elemente dessen, was den Parlamentarismus in unserem Jahrhundert ausmacht.“
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