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Bundestagspräsident Norbert Lammert hat der Familie des am Dienstag verstorbenen Schriftstellers Jorge Semprún im Namen des Deutschen Bundestages kondoliert. In einem Brief würdigt Lammert nicht nur Semprúns literarisches Werk, sondern auch sein Engagement für Freiheit und Demokratie und seine Lebenshaltung. „Jorge Semprún ist es gelungen, trotz schrecklicher Erlebnisse positiv und optimistisch auf das Leben zu blicken“, schreibt Lammert.
Mit besonderem Nachdruck erinnert Lammert an Semprúns Rede vor dem Deutschen Bundestag zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2003. „Ihr Mann war ein Kämpfer, und als solcher hat er vor dem Bundestag gesprochen, wie er in seiner Rede damals betonte“, erinnert der Bundestagspräsident. Besonders berührt habe ihn damals das, was Semprún über die deutsche Sprache gesagt hatte, die für ihn selbst im Konzentrationslager Buchenwald „ein Hilfsmittel und eine Quelle der Energie und Hoffnung“ gewesen war.
Semprún, 1923 in Madrid geboren, schloss sich 1941 der Résistance-Bewegung an. 1943 wurde er von der Gestapo verhaftet und nach Buchenwald transportiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wirkte er im Widerstand gegen das Franco-Regime, hauptsächlich von Frankreich aus. 1963 erschien sein erster autobiographischer Roman „Le grand voyage“. 1988 kehrte Semprún aus dem Pariser Exil nach Madrid zurück und diente der neuen Demokratie bis 1991 als Kulturminister. 1994 wurde er mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.
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