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Bittere Armut treibt viele Familien dazu, ihre Kinder arbeiten zu schicken. Arbeitslosigkeit, ungerechte Landverteilung, Verschuldung und Preisverfall der Rohstoffe führen dazu, dass Familien auf die Einkünfte aus der Kinderarbeit angewiesen sind. Fehlende soziale Absicherungen und Kürzungen der Sozialausgaben vieler Regierungen lassen aber auch erkennen, dass eine Verbindung zwischen der Ausbeutung der Arbeitskraft von Kindern und der krisenhaften Entwicklung der Weltwirtschaft besteht.
Von den 215 Millionen weltweit arbeitenden Kindern schuften 115 Millionen im Alter zwischen fünf und 17 Jahren in Jobs, die zu den unwürdigsten Formen von Kinderarbeit gehören wie beispielsweise Sklaverei, Schuldknechtschaft und Prostitution, die für die Gesundheit, Sicherheit und die Entwicklung von Kindern schädlich sind.
Der Traum von einer Schulbildung bleibt für diese Kinder meistens unerfüllbar. Ohne Schulbildung werden sie – wie ihre Eltern – nicht in der Lage sein, ihre eigenen Kinder zu ernähren und auch gezwungen sein, diese wiederum durch Kinderarbeit ausbeuten zu lassen.
Mit dem Welttag gegen Kinderarbeit am 12. Juni soll dazu aufgerufen werden, diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Die Kinderkommission begrüßt es, dass sich viele Hilfsorganisationen und die Deutsche Entwicklungshilfe weltweit gegen die Ausbeutung von Kindern einsetzen und sich dafür engagieren, den Kindern ihre Kindheit wiederzugeben. Den Familien müssen Alternativen zur Kinderarbeit geboten werden und den Kindern muss der Besuch einer Schule oder eine berufliche Ausbildung ermöglicht werden.
Die Vorsitzende der Kinderkommission, Diana Golze, erklärt hierzu: „Kinder haben das Recht auf Spiel, Gesundheit, Bildung und kindgerechte Lebensbedingungen. Diese und andere Kinderrechte sind in der UN-Konvention über die Rechte des Kindes festgehalten. Kinderarbeit gehört eindeutig zu den groben Verstößen gegen diese Konvention. Es ist daher dringende Aufgabe der Politik, international auf die Einhaltung der Kinderrechte und das Verbot von Kinderarbeit zu drängen.“
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