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Und immer noch halten drei französische Ökonomen Wachstum für ein Ziel (und kein Mittel): "Der neue Fiskalpakt verpflichtet die EU-Staaten zu mehr Haushaltsdisziplin. Doch das ist kontraproduktiv, meinen die Ökonomen Jérôme Creel, Paul Hubert und Francesco Saraceno in der linksliberalen Tageszeitung Le Monde: 'Die Rezession ist kaum zu vermeiden, wenn man diese haushaltspolitischen Regeln kurzfristig anwendet. (...) Die europäischen Behörden - die Regierungen, die EZB oder die Kommission - scheinen zu glauben, dass die Verringerung der Schulden und die Senkung des Haushaltsdefizits ein politisches Ziel an sich ist, anstatt es als Instrument zum Erreichen von Zielen wie Wachstum und Inflation zu begreifen. Dieses Verdrehen von Mitteln und Zielen nimmt der makroökonomischen Politik von vornherein jede Wirkung.'" (euro|topics, Europäische Presseschau vom 02.03.2012)
Markus Mill hat recht, wenn er im INSM-Oekonomenblog schreibt, dass einige Themen der Enquete bereits in den 1970er Jahren ganz ähnlich diskutiert wurden, insb. ob Wachstum Ziel oder Instrument ist: www.insm-oekonomenblog.de/wachstum/da-war-doch-was%E2%80%A6/ Andererseits schalten die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft und die FDP aktuell großangelegte Werbekampagnen, die Wachstum eindeutig als Ziel propagieren: www.insm.de/insm/Wachstum.html www.fdp.de/wachstum Solange noch solche Widersprüchlichkeiten bestehen, solange nicht der/die Letzte verstanden hat, das Wachstum kein Ziel sein kann, solange macht auch die erneute Diskussion in der Enquete Sinn.
Der von Ihnenen gebrauchte Wachstumsbegriff leuchtet mir nicht ein! Es wird darin nichts ausgesagt, z. B.: wieviel Menschen über sauberes Trinkwasser verfügen und wieviele nicht, wieviele Menschen müssen hungern, wieviele leben in Sklaverei, wieviele leben in umweltbelasteten Regionen, wieviele in Krisengebieten, wieviele in Immigration usw. usf. Man kann zwar irgendeine beliebige Größe darstellen, aber wozu? Wenn dabei herauskommt: ... die Einkommen sind real um 5 % gestiegen, dann heißt das für mich, 25,-- € Brutto mehr! Was kann ich damit anfangen? Bei einem Banker bedeuten 5 % an mehr, 500.000,-- € Netto mehr! Was kann er damit anfangen, wenn er sowieso schon alles hat? Auch nichts! Aber WACHSTUM ist ausgewiesen. Es ist nur die Darstellung der "Überlegenheit" (Machtgehabe) über andere! Es wäre schön, mal einen substantiellen Beitrag zu diesem Thema - eine Definition, die genau das beschreibt, was es ist, damit die Missverständnisse nicht auftreten können - wahrzunehmen! Ansonsten ist es schade um die Zeit! Die Veranstaltung selbst, ist schon toll! Machen Sie bite, bitte weiter! Klaus Haberland Dipl.-Ing. aus Seebad Ahlbeck / Usedom
Nach meinem Dafürhalten wäre die Grundlage einer solchen Arbeit erst einmal ein SINNliches Begreifen, was dann infolgedessen erst mit Begriffen zu tun hat. Das klingt zunächst unpraktisch, vielleicht auch etwas philosophisch, keinesfalls aber ist es Haarspalterei. Wir alle nehmen Wachstum in Bezug auf Wirtschaftsprozesse sehr schnell in den Mund und nach meinem Gefühl geschieht dies recht voreilig. Numerische Größen gelten als Anhaltspunkt eines guten oder eben im Zweifelsfall eines verfehlten Wirtschaftens. In meinen Augen wäre hier zu einer herabgestuften Bedeutung zu kommen, auch wenn das unpraktisch klingt. Zur wirklichen Größe wird Numerisches, wenn der "Kern", also zuvor die Qualität, bestimmt ist. So: Qualität ist letzten Endes dadurch Qualität, dass sie nicht Quantität ist, die Quantität ihr "nur" folgt. Was kann also dieser UNbezifferbare Kern sein, der mittels Quantität dann erst eingekleidet wird? Für die E U war es der Elysée-Prozess, dass nach Jh. der Erbfeindschaft Frankreich und Deutschland ebenbürtig sind, bis dato unausgesprochen. Inneres Feuer. Wo finden wir das? Politisch, wirtschaftlich? Danke und mit freundlichen Grüßen
Naja Herr Radojewski Schäfer, das haben sie schon gut aufgelistet, aber leider sehe ich bei einigen Diskutanten nicht den Willen sich interdisziplinär mit ihren Themengebiet auseinanderzusetzen, wie der Fall Paqué zeigt. Ein großes Lob an Herrn Schneidewind, der das ja immer wieder sehr schön kenntlich machte.
Schade, dass man nicht den Mut aufbringt, die Thematik in einem umfassenderen Umfeld auszuleuchten. Es würde in diesem Fall möglich sein zu zeigen, wie sich kontroverse, erstarrte und kaum miteinander zu vereinbarende Auffassungen zusammenfassen, vereinbaren und überwinden lassen. Die zwei bisher vertretenden Standpunkte erscheinen als nur zwei Seiten, zwei Fassetten, eines geschliffenen Diamanten. Bei diesen zu verharren ist unangemessen, für die Teilnehmen bedrückend, für die Ergebnissfindung fatal. Als Anregung sollen hier vier weitere Fassetten des geschliffenen Diamanten aufgezeigt werden, aus denen ein zumindest genauso großer Erkenntnissgewinn zu schöpfen ist wie aus den beiden in den Sitzungen diskutierten. 1 Der geschichtlich/historische Vergleich; kamen ähnliche Wachstums- und Entwicklungsprozesskomplikationen wo und bei welchen früheren Gesellschaften vor und wie waren dort die Verläufe 2 Der naturwissenschaftlich/biologische Vergleich; die Wachstums- und Entwicklungsprozesse bei Populationen und bei Strukturen in der Natur und deren evolutionäre Lösung 3 Die Beleuchtung der Empfänglichkeit interessierten Interessengruppen; wie wollen partikulare Gruppen zum Schaden der Gesellschaft übermäßigen Nutzen erhalten 4 Der geisteswissenschaftliche Vergleich; die Wachstums- und Entwicklungsprozessen von Persönlichkeiten, das Auftreten, das Gedeihen und die Entwicklung von Idee-Konstrukten als Vergleich
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