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Politik trifft Wissenschaft: Neue Techniken im Kampf gegen das Altern, bisher unentdeckte Energiequellen oder Innovationen in der Automobilindustrie sind seit Mittwoch, 13. März 2013, im Deutschen Bundestag zu bestaunen. Bei der Ausstellungseröffnung "Ideen 2020 – Ein Rundgang durch die Welt von morgen" der Helmholtz-Gemeinschaft und weiterer Forschungsinstitutionen spielt die Zukunft bereits heute eine große Rolle.
Industrie 4.0 – steht in großen Buchstaben auf der Stele, welche die Imitation eines Smartphones ist. Darunter: "Guten Morgen. Es gibt Neuigkeiten, neue Aufgaben warten auf ihre Bearbeitung." So könnte der moderne Arbeitsalltag in Zukunft aussehen. In einem Informationscluster der Fraunhofer Gesellschaft wird die Bedeutung der digitalen Produktion für die Leistungssteigerung unterstrichen. Vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen eine sinnvolle Strategie, die bisher zu wenig genutzt werde, heißt es dort.
Direkt daneben tauchen die Besucher in das künftige Leben von älteren und kranken Menschen. Da bedienen Robotersysteme die Spülmaschine, da führen hirngesteuerte Greifarme die Tasse zum Mund, da gibt es Implantate aus Magnesium, die sich selbst auflösen und weitere Operationen unnötig machen.
Zur Zeit ist vieles von dem, was in der Ausstellung in der Halle des Paul-Löbe-Hauses gezeigt wird, noch Zukunftsmusik – die jedoch bis in die Gegenwart schallt. "Die Ausstellung hat eine klare Botschaft", sagt Prof. Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung. "Die Wissenschaft ist entscheidend für die Welt von morgen." Denn bereits heute sei man dafür verantwortlich, was in Zukunft geschehe. Deshalb sei es wichtig, in Wissenschaft und Forschung zu investieren. Im vergangenen Jahr habe der Bund dafür 13 Milliarden Euro ausgegeben – so viel, wie noch nie, betont die Ministerin.
Auch aus finanzieller Sicht bestehe zwischen Politik und Wissenschaft ein besonderes Verhältnis. "Die Politik kann sich nicht erlauben, sich von den Erkenntnissen und Fortschritten der Wissenschaft zu isolieren oder gar abzukoppeln", sagt Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert zur Eröffnung der Ausstellung. Und umgekehrt sei die Wissenschaft von den Ressourcen abhängig, die eben die Politik zur Verfügung stelle oder nicht.
Die Ausstellung zeigt, wie die Welt von morgen aussehen könnte. Sieben Themenfelder mit ihren unterschiedlichsten Erfindungen geben Aufschlüsse über das Leben in der Zukunft. Für eine exzellente wissenschaftliche Arbeit sei aber die Kommunikation in die Gesellschaft und mit der Gesellschaft entscheidend, damit Ängste in der Bevölkerung ernst genommen und Forschungsergebnisse umgesetzt werden können, ergänzt Ministerin Wanka. Denn nur so könne man die Menschen für die eher abstrakte Welt der Wissenschaft und Forschung begeistern.
Mit der Ausstellung habe die Wissenschaft versucht, die Themen von Klima bis Gesundheit, von Technik und Mobilität der Öffentlichkeit spielerisch und visuell darzustellen, sagt Prof. Dr. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz Gemeinschaft.
Bis zum 28. März kann die Ausstellung montags bis donnerstags um 11 und um 14 Uhr sowie freitags um 11 Uhr im Paul-Löbe-Haus des Bundestages nach vorheriger Anmeldung (Telefon: 030-22738883, E-Mail: info-ausstellungen-plh@bundestag.de) besichtigt werden. Anschließend wird die Ausstellung ins Technologiezentrum Jülich wandern, bevor sie in weiteren deutschen Städten zu sehen sein wird. (ldi/13.03.2013)