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Vom 18. bis 20. Mai 2011, haben sich Abgeordnete aus der ganzen Welt im kroatischen Küstenstädtchen Zadar zum siebten Global Forum der Global Parliamentarians on Habitat getroffen. Die Vereinigung, der weltweit mehrere hundert Volksvertreter angehören, begleitet die Arbeit des UN-Programms Habitat auf parlamentarischer Ebene und macht auf die Bedeutung einer nachhaltigen Wohnraum- und Siedlungspolitik aufmerksam. Im Interview spricht der Präsident dieser Parlamentariervereinigung, der CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Götz, über wachsende Teilnehmerzahlen, Küstenstädte als Leidtragende des Klimawandels und darüber, was die Länder beim Thema "Nachhaltige Stadtentwicklung" voneinander lernen können.
Herr Götz, rund hundert Volksvertreter aus der ganzen Welt sind nach Zadar zum siebten Global Forum der Global Parliamentarians on Habitat (GPH) gekommen. Sind Sie zufrieden mit dieser Resonanz?
Ja sehr, zumal sich die Zahl der Teilnehmer an unseren Konferenzen in den letzten Jahren kontinuierlich gesteigert hat - ein Zeichen, dass sich die Global Parliamentarians on Habitat und ihre Arbeit weltweit wachsender Anerkennung erfreuen. Besonders freut mich, dass allein aus Asien 50 Parlamentarier den weiten Weg nach Kroatien auf sich genommen haben. Afrika ist immerhin mit 13 Abgeordneten vertreten, Lateinamerika mit 14. Und aus Europa nehmen rund 30 Volksvertreter an unserem diesjährigen Global Forum teil.
Darunter ist allerdings nur ein einziger Deutscher, nämlich Sie selbst.
Dass keiner meiner Kollegen aus dem Bundestag hier anwesend ist, bedauere ich sehr. Ein Grund dafür könnte sein, dass Themen wie nachhaltige Stadtentwicklung und angemessene Wohnraumversorgung bei uns nicht mehr eindeutig einem Ressort zugeordnet und daher etwas zwischen die Stühle geraten sind. Außerdem spielen sich viele Probleme der sogenannten Urbanization, wie unkontrolliert wuchernde Mega-Citys, Slumbildung und Wohnungsnot, nun einmal vorwiegend in Entwicklungsländern ab. Daher ist das Interesse an solchen Themen in diesen Ländern deutlich größer als bei uns. Wobei ich das für kurzsichtig halte.
Warum?
Weil der rasante Verstädterungsprozess in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern massive Folgen auch für die Industriestaaten und ihre Bevölkerungen hat. So sind die städtischen Ballungszentren mit ihrem enormen Energieverbrauch und ihren immensen Kohlendioxidemissionen s