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Erneut haben sich Koalition und Opposition einen verbalen Schlagabtausch über die Einführung des umstrittenen Betreuungsgeldes ab 2013 geliefert. Gegenseitig hielten sie sich vor, eine ideologiebestimmte Familienpolitik zu betreiben. Die SPD-Fraktion hatte Äußerungen des FDP-Parteivorsitzenden Dr. Philipp Rösler, nach denen das Betreuungsgeld viel Geld koste, nicht gegenfinanziert sei und keine Bildungskomponente enthalte, zum Anlass genommen, das Thema in einer Aktuellen Stunde am Donnerstag, 25. Oktober 2012, erneut auf die Tagesordnung des Bundestages zu setzen. Die FDP hatte das Betreuungsgeld in der Koalition in den vergangenen Wochen blockiert, weil sie den bereits eingebrachten Gesetzentwurf mehrheitlich ablehnt und verändern möchte.
Übereinstimmend geißelten die Fraktionsvorsitzenden Dr. Frank-Walter Steinmeier (SPD), Dr. Gregor Gysi (Die Linke) und Renate Künast (Bündnis 90/Die Grünen) das Betreuungsgeld als "bildungspolitische Katastrophe", "verhängnisvolle Weichenstellung", "Rückschritt ins 19. Jahrhundert" und als Ausdruck eines "antiquierten Frauenbildes". Sozialdemokraten, Linke und Grüne kritisierten, dass durch das Betreuungsgeld falsche Anreize gesetzt werden, Kinder länger aus Kindertagesstätten und Frauen von der Erwerbstätigkeit fernzuhalten.
Steinmeier warf der Koalition vor, sie sei selbst nicht mehr vom Betreuungsgeld überzeugt: "Wenn sie es wäre, dann wäre es längst umgesetzt." Statt dessen wachse die Verständnislosigkeit in den Reihen der Koalition stetig. Rösler habe mit seinen Aussagen über das Betreuungsgeld zwar recht, allerdings handle er nicht danach, argumentierte Steinmeier.
Statt dessen solle das Betreuungsgeld nur noch durchgesetzt werden, um den Koalitionsfrieden zu wahren, weil die CSU auf dem Betreuungsgeld bestehe. In diesem Sinne äußerten sich auch Gysi und Künast. Die für das Betreuungsgeld eingeplanten Gelder sollten bes