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"Es ist eine große Ehre, ein Volksvertreter zu sein, aber mit der Bundestagswahl kann es plötzlich wieder vorbei sein." Jeden Tag hat sich Johannes Vogel (31), Mitglied der FDP-Fraktion, diese Tatsache vor Augen geführt. Das Ergebnis vom 22. September 2013, mit dem die FDP zum ersten Mal seit 1949 nicht mehr im Bundestag vertreten sein wird, muss er trotzdem immer noch verarbeiten.
Schon mit 14 politisch aktiv
Auch für Angelika Brunkhorst, die mitmischen.de, das Internet-Jugendportal des Bundestages, noch vor wenigen Monaten ein Interview zur Endlagersuche für Atommüll gab, war es ein Schock: "Ich hatte ja damit gerechnet, dass wir uns stark verschlechtern, dass sich unsere Stimmen vielleicht halbieren. Aber dass wir rausfliegen, habe ich nicht erwartet." Genau wie bei anderen Schicksalsschlägen sollten sich die Parteimitglieder ihrer Meinung nach jetzt aber nicht in der Trauerschleife festbeißen.
"Mehr als nur ein Job" war es auf jeden Fall für Florian Bernschneider (26), der schon einmal beim mitmischen-Chat dabei war. Er war der jüngste Abgeordnete der vergangenen Legislaturperiode und setzte sich für eine eigenständige Jugendpolitik ein. "Seit ich 14 bin, habe ich in meiner Freizeit Politik gemacht. Vor vier Jahren durfte ich mein Hobby dann zum Beruf machen. Dass die FDP jetzt nicht mehr im Bundestag ist, trifft uns alle deshalb nicht nur beruflich, sondern vor allem auch persönlich."
"Harte Situation" für über 500 Mitarbeiter
Schlaflose Nächte hatte er seit dem Wahlsonntag aber in erster Linie wegen der Verantwortung, die er für seine Mitarbeiter in Berlin und in seinem Wahlkreis Braunschweig hat. Für jeden einzelnen von ihnen sei das eine "harte Situation" und für Bernschneider selbst hat es oberste Priorität, sich darum zu kümmern, dass seine Mitarbeiter zum Beispiel in Büros von CDU/CSU-Abgeordneten eine Stelle bekommen. Entlassen muss er sie nicht, da die Arbeitsverträge ohnehin nur bis zum Ende einer Legislaturperiode befristet sind.
Jeder der 93 FDP-Abgeordneten hatte etwa drei oder vier Mitarbeiter, 110 Angestellte beschäftigte die Fraktion selbst – insgesamt sind es laut Pressestelle der FDP-Fraktion nun also etwa fünf- bis sechshundert Fachreferenten, Mitarbeiter oder Abgeordnete, die sich beruflich etwas Neues suchen müssen. Nur Mitarbeiter ab 30 Jahre, die mindestens zwei Legislaturperioden im Bundestag gearbeitet haben, bekommen für mindestens vier Monate einen Übergangslohn.
Besenrein bis zur Konstituierung
Zunächst stehen aber noch ganz andere Aufgaben an: Akten müssen entweder wegg