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Der ehemalige Außenminister der Republik Polen und Träger des Karlspreises zu Aachen 1998, Prof. Dr. Bronislaw Geremek, war der Hauptredner bei der Veranstaltung im Deutschen Bundestag zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Vor Prof. Geremek hielt Bundestagspräsident Wolfgang Thierse eine Ansprache.
An der Veranstaltung nahmen auch 200 Jugendliche aus Deutschland und mehreren Nachbarstaaten teil, darunter 36 Jugendliche aus Polen und elf aus Frankreich. Im Anschluss an die Gedenkstunde im Plenarsaal trafen sie sich zu einem Gesprächsforum mit Prof. Geremek und Bundestagspräsident Thierse, an dem unter der Leitung von Prof. Dr. Gesine Schwan auch die Zeitzeugen Marek Edelmann und Freya von Moltke teilnahmen. Das Thema dieses Forums war "Erinnerung und Zukunft - Deutsche und Polen als Nachbarn und Partner in Europa"
*6. März 1932 in Warschau
†13. Juli 2008 bei Lubień
Bronislaw Geremeks Vater, ein Rabbiner, kam in Auschwitz ums Leben; Geremek und seine Mutter überlebten, weil sein Adoptivvater beide kurz vor dem Aufstand 1943 aus dem Warschauer Ghetto herausholte und in einem Dorf unterbrachte.
1950 Eintritt in die kommunistische Polnische Vereinigte Arbeiterpartei (PVAP)
1954 Abschluss des Studiums der Geschichte an der Universität Warschau
1960 Promotion über den Staat des Deutschen Ordens; Gastlektor an der Sorbonne in Paris und ab 1962 Leiter des Zentrums der Polnischen Kultur; Mitte der 60er Jahre Rückkehr nach Polen und Übernahme der Leitung der Forschungsabteilung für mittelalterliche Kulturgeschichte des Historischen Instituts der Akademie der Wissenschaften.
1968 Austritt aus der PVAP , Schlüsselerlebnisse seiner Abwendung vom Kommunismus sind Chruschtschows Rede über die Stalinzeit 1956, die antisemitische Kampagne in Polen 1968 und die Intervention in der Tschechoslowakei
1972 Habilitation
ab 1976 Betätigung in Dissidentenkreisen
1977/1978 Forschungsstipendium am Woodrow Wilson Int. Center in Washington.
ab 1980 Geremek berät Lech Walesa bei der Formulierung der Forderungen und Programme der unabhängigen "Solidarität" (Solidarnosc)
Dez. 1981- Dez. 1982 Internierung im Zuge des Kriegsrechts; als enger Mitarbeiter Walesas 1983 erneut