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Ausschuss für Tourismus/- 04.02.2015
Berlin: (hib/JOJ) Um in den kommenden Jahre für Urlauber interessant zu bleiben, will die Deutsche Bahn AG an verschiedenen Stellschrauben drehen. Das wurde im Tourismus-Ausschuss am Mittwoch klar, als der Vorstandsvorsitzende der DB AG, Rüdiger Grube, zu Gast war. Bereits seit Dezember vergangenen Jahres stünde in allen ICE-Zügen in der 1. Klasse W-Lan zur Verfügung. Bis Mitte 2016 solle in allen Fernzügen für alle Klassen W-Lan bereitgestellt werden. Ein Abgeordneter der SPD-Fraktion wies darauf hin, dass auf der Strecke Berlin-Stralsund noch kein W-Lan-Zugang möglich sei.
Der Nachtzugverkehr solle teilweise neu „designed“ werden, sagte Grube. Die Herausnahme von einigen Nachtzuglinien im vergangenen Jahr hätte mit dem mangelnden Engagement von anderen europäischen Eisenbahnunternehmen und dringenden Investitionen, die sich aber unter den derzeitigen Umständen nicht rechnen würden, zu tun.
Der Fernbusverkehr greife die DB AG in ihrem Kerngeschäft, dem Fernverkehr, an. Grube bezeichnete das derzeitige Fernbusangebot als Dumpinggeschäft. Inkognito habe er an einer Fernbusfahrt teilgenommen und sich ein Bild davon gemacht. Dabei sei er nicht generell gegen die Fernbusse, die für junge Reisende eine gute Alternative darstellen würden, allerdings hätte der Bahnverkehr aufgrund der EEG-Umlage und anderen politischen Maßnahmen einen Wettbewerbsnachteil gegenüber den Fernbussen. Damit würde die DB AG für ihr umweltfreundliches Engagement nicht belohnt, sondern sanktioniert. 75 Prozent des Stroms, den die DB benötige, werde inzwischen aus der Wasserkraft gewonnen. Ziel sei es, den CO2-Ausstoß ganz zu verhindern.
In der neuen ICX-Linie, die in diesem Jahr in Testbetrieb gehen sollen, sei die Fahrradmitnahme möglich, sagte Grube auf Nachfrage der SPD-Fraktion. Ebenso sei der ICX behindertenfreundlicher gestaltet, eine Bühne sei direkt in den Zugeingängen installiert. Ein Vertreter des Bundesministeriums für Wirtschaft sagte, dass es die Aufgabe der Deutschen Bahn AG sei, den Fernzugverkehr besser mit dem Regionalzugverkehr zu verzahnen. Es bestünde die Gefahr, dass „der ICE an den Urlaubsdestinationen vorbeirast“.