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Berlin: (hib/AHE) Das von der Bundesregierung eingerichtete Portal www.textilklarheit.de bewertet anhand von rund 400 Kriterien zu Glaubwürdigkeit, Umwelt und Soziales die Aussagekraft von Textilsiegeln. „Im Bereich Glaubwürdigkeit werden Fragen zum System-Management, dem Standardsetzungsprozess, der Auditierung und Akkreditierung sowie zur Rückverfolgbarkeit entlang der Produktionskette (Chain of Custody), zur Verwendung des Siegels und den Unterstützungsstrategien eines Standardsystems gestellt“, heißt es in der Antwort der Bundesregierung (18/4541) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (18/4338). Im Bereich Umwelt würden Fragen zu den Themen Wasser, Boden, Energie und Klima, Biodiversität, Chemikalien, Abfall und Luftverschmutzung, Materialeinsatz und Umweltmanagement gestellt, im Bereich Soziales schließlich Kriterien zur Einhaltung von Menschrechten und gesellschaftlicher Verantwortung, Arbeiterrechte, sowie ethisches Wirtschaften abgefragt.
Die Entscheidung der Bundesregierung für eine Trennung der Bewertung in die Bereiche Umwelt und Soziales resultiere aus der Tatsache, dass ein Zeichensystem wegen der Komplexität von Produktionsketten nicht in der Lage sei, sämtliche Nachhaltigkeitsaspekte von Produkten über die gesamte Produktions- und Lieferkette abzudecken. „Derzeit am Markt befindliche Zeichensysteme legen einen thematischen Schwerpunkt auf bestimmte Nachhaltigkeitsaspekte und Produktionsstufen. Es ist daher nicht zielführend, Zeichensysteme allein aus Gründen einer Schwerpunktsetzung abzuwerten“, schreibt die Bundesregierung. Dies würde ein falsches Signal an Verbraucher senden, die womöglich wieder auf konventionell produzierte Ware zurückgreifen würden. Zielsetzung des Portals sei jedoch eine Steigerung des umweltfreundlicheren und sozialverträglicheren Konsums. „Wenn Standardsystem beide Bereiche abdecken, wird dies kenntliche gemacht.“ Das Vorgehen werde auf dem Portal transparent dargestellt.
Die Bundesregierung stellt klar, dass bei dem Portal www.textilklarheit.de wie auch bei dem übergeordneten Portal www.siegelklarheit.de , das künftig auch Siegel im Bereich Lebensmittel, Papier und Holz bewerten soll, „keine eigenen Überprüfungen der Einhaltung der Vorgaben in den Produktions- oder Anbaustätten oder am Endprodukt“ durchgeführt werden. Kontrolliert werde vielmehr, „inwiefern ein Siegel die Voraussetzungen dafür geschaffen hat, eine effektive Kontrolle der Einhaltung des Standards zu gewährleisten“. Auch handele es sich um eine freiwillige Bewertung, so dass es keinen Sanktionsmechanismus gebe. „Der Bundesregierung geht es vielmehr um die Auszeichnung besonders glaubwürdiger und inhaltlich anspruchsvoller Siegel.“
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