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Berlin: (hib/PK) Nach Ansicht der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen muss mehr getan werden, um Selbstmorde zu verhindern. Viele Menschen, die sich aus Verzweiflung, Vereinsamung oder fehlender Wertschätzung selbst töten wollten, suchten Hilfe, bekämen diese Hilfe aber oft nicht, heißt es in einem Antrag (18/5104) der Fraktion. Das Thema Suizid sei in Deutschland nach wie vor tabuisiert. So würden Suizidgedanken häufig nicht rechtzeitig erkannt.
Rund 30 Prozent der statistisch erfassten Selbstmorde würden von Menschen über 65 Jahren verübt. Fehlende soziale Kontakte und Einsamkeit, Hilfsbedürftigkeit und Pflegebedürftigkeit durch chronische Erkrankungen, aber auch Altersarmut und Gefühl, zur Last zu fallen, würden als Gründe für Alterssuizide genannt. Die Bedürfnisse und Nöte dieser Menschen fänden sich nur teilweise in den Debatten über Palliativversorgung und Suizidbeihilfe wieder.
Insbesondere Menschen in psychischen Krisensituationen sollten neuen Lebensmut fassen können. Mit Beratung und Unterstützung könnten sich neue Perspektiven und Hoffnungen ergeben und damit Alternativen zum Suizid.
Aufgabe der Gesellschaft sei, eine verstärkte Informations- und Aufklärungsarbeit zu leisten sowie für bessere Lebensbedingungen zu sorgen, etwa über Quartierskonzepte, die der Einsamkeit entgegenwirken können. Die Grünen fordern konkret unter anderem eine Aufklärungskampagne und einen Gesetzentwurf mit Angeboten, um berufliche und familiäre Krisen besser bewältigen zu können. Ferner sollte Geld aus dem Bundeshaushalt für die systematische Erforschung und Bewertung von Suizidpräventionsprogrammen und Behandlungsangeboten bereitgestellt werden.
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