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Berlin: (hib/ROL) Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sind im Jahr 2014 zum ersten Mal seit dem Jahr 2008 wieder gestiegen, und zwar um plus 6,2 Prozent. Sie erreichen nun 954 Millionen Euro und liegen damit über den Zahlen von 2013 (899 Millionen Euro) und 2012 (930 Millionen Euro). Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung (18/5471) auf die Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (18/5226) hervor.
Seit dem Jahr 2000 habe die Bundesregierung die Biotechnologie insgesamt mit etwa 4,26 Milliarden Euro gefördert. Forschungsinstitute und Hochschulen erhielten mit rund 75 Prozent den größten Anteil der Projektfördermittel. Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) bekämen 18 Prozent der Fördermittel, Großunternehmen fünf Prozent (sonstige: zwei Prozent).
Etwa 45 Prozent der Projektförderung sei der roten Biotechnologie zuzuordnen, 20 Prozent der weißen Biotechnologie und 17 Prozent der grünen Biotechnologie. Rote Biotechnologie umfasst die Bereiche der Biotechnologie, die medizinische Anwendungen zum Ziel haben. Die weiße Biotechnologie setzt biotechnologische Methoden für industrielle Produktionsverfahren ein, die grüne Biotechnologie befasst sich mit Pflanzen. Die übrigen Projekte müssten als übergreifend betrachtet werden oder seien nicht zuzuordnen, heißt es in der Antwort. Im themen- und technologieoffenen Förderprogramm "Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand" (ZIM) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) sei die Biotechnologie mit 221,1 Millionen Euro gefördert worden. Im Rahmen der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) des BMWi seien im Zeitraum von 2010 bis 2014 insgesamt 33 Millionen Euro für Biotechnologievorhaben ausgezahlt worden.
Im Rahmen des Förderprogramms Nachwachsende Rohstoffe des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) seien Forschungs- und Entwicklungsvorhaben sowohl im Bereich der grünen als auch der weißen Biotechnologie unterstützt worden. Auch im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) werde die Biotechnologie im Rahmen themen- und technologieoffener Maßnahmen gefördert, etwa beim Spitzencluster-Wettbewerb oder der Förderinitiative "Forschungscampus".
Die Linksfraktion hatte in ihrer Kleinen Anfrage angeführt, dass bei der direkten staatlichen Förderung für Forschung und Entwicklung in Relation zum Bruttoinlandsprodukt Deutschland bei den Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern auf Platz 16 liege, hinter den USA, Frankreich, Spanien oder auch Brasilien. Das gehe aus der OECD-Studie "Science Technology and Industry Scoreboard" aus dem Jahr 2013 hervor. Vom gesamten nominellen Ausgabenzuwachs für Forschung und Entwicklung im Unternehmenssektor würden 93 Prozent auf das Konto der Großunternehmen entfallen.
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