Das Parlament
Mit der Beilage aus Politik und Zeitgeschehen

Das Parlament
Nr. 12 / 20.03.2006

Tonfall ist wichtig

Interview mit Isabella Soric
Dass Jugendliche sich oftmals nicht gut zu benehmen wissen, ist nicht nur ein Eindruck der Erwachsenen. Auch die Jugendlichen selbst empfinden ihre Freunde bisweilen als unhöflich. Die 17-jährige Isabella Soric berichtet über ihre Erfahrungen.

Das Parlament: Frau Soric, sind Sie schon mal wegen schlechten Benehmens aufgefallen?

Isabella Soric: Also, nein, da fällt mir jetzt nichts ein. Wenn, dann waren das nur Kleinigkeiten.

Das Parlament: Worauf haben Ihre Eltern bei der Erziehung Wert gelegt?

Isabella Soric: Wenn man zum Beispiel irgendwo eingeladen ist, dass man sich bedankt. Außerdem ist ihnen wichtig, dass man freundlich grüßt. Das klingt so selbstverständlich, und das ist es für mich auch. Nur, ich habe gemerkt, dass es für viele nicht selbstverständlich ist.

Das Parlament: Das Benehmen vieler in Ihrer Generation empfinden Sie als problematisch?

Isabella Soric: Ja, auf jeden Fall - ich denke, dass in den letzten Jahren respektvolles und höfliches Verhalten seltener geworden sind.

Das Parlament: In welchen Situationen merken Sie das?

Isabella Soric: Ich war neulich zum Beispiel mit zwei Freundinnen bei einer weiteren Freundin zu Besuch und wir sind auch in das Wohnzimmer gegangen, in dem die Eltern saßen. Meinen Sie, meine Freundinnen hätten denen auch nur "Guten Tag" oder "Grüß Gott" gesagt?

Das Parlament: Was sind wichtige Benimmformen?

Isabella Soric: Dass man den Anderen anschaut, wenn man mit ihm redet. Dass man die wesentlichen Grußformeln kennt und benutzt, dass man sich beim Telefonieren artikulieren kann. Ganz wichtig ist auch der Tonfall - wie man mit jemandem spricht.

 

Das Interview führte Christoph Oellers


Ausdruck aus dem Internet-Angebot der Zeitschrift "Das Parlament" mit der Beilage "Aus Politik und Zeitgeschichte"
© Deutscher Bundestag und Bundeszentrale für politische Bildung, 2006.