Das Parlament
Mit der Beilage aus Politik und Zeitgeschehen

Das Parlament
Nr. 37 / 11.09.2006
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Stichwort: Historisches Grünes Gewölbe

Manche bezeichnen es auch als achtes Weltwunder: Das Grüne Gewölbe im Dresdner Residenzschloss. Bereits seit September 2004 können Besucher einen Teil der gigantischen Schatzkammer, das Neue Grüne Gewölbe, dort besichtigen. Mit der Eröffnung des Herzstücks der weltberühmten Sammlung - des Historischen Grünen Gewölbes - Mitte September ist dieses einzigartige Ensemble wieder vollständig in seiner originalen Dimension zu sehen.

Seine Ursprünge gehen auf die Schatzkammer der Kurfürsten August und Christian I. im 16. Jahrhundert zurück. Doch erst der sächsische Kurfürst und polnische König August der Starke (1670 -1733) machte aus der Sammlung in den Jahren 1723 bis 1729 das Prunkensemble, als das es dann berühmt wurde - zunächst nur zugänglich für einen privilegierten Kreis.

Im Zweiten Weltkrieg wurden die Kunstschätze ausgelagert, 1945 in die Sowjetunion gebracht und 1958 wieder nach Dresden zurückgeführt. Eine Auswahl wurde rund 40 Jahre lang im Albertinum gezeigt, da das Dresdner Residenzschloss und mit ihm die Räume des Grünen Gewölbes weitgehend zerstört waren. Erst mit dem Wiederaufbau des Schlosses war der Weg frei für die Rückkehr des Grünen Gewölbes an seinen ursprünglichen Ort. Der Freistaat Sachsen investierte für den Ausbau insgesamt 45 Millionen Euro.

Heute gehören zehn Prachträume mit 3.000 ausgestellten Objekten zum Historischen Grünen Gewölbe, durch die jeder wandeln kann, der es möchte. Einzige Einschränkung: Besucher gelangen nur mit so genannten Zeit-Karten hinein, da die Zahl derjenigen, die sich gleichzeitig in den Räumen aufhalten dürfen, auf 100 begrenzt ist. Eine "Staubschleuse" am Eingang soll zudem gute Luft in den Räumen gewährleisten, in denen die Objekte nicht in Vitrinen, sondern auf Konsolen frei vor den Wänden präsentiert werden.


Ausdruck aus dem Internet-Angebot der Zeitschrift "Das Parlament" mit der Beilage "Aus Politik und Zeitgeschichte"
© Deutscher Bundestag und Bundeszentrale für politische Bildung, 2006.