hib-Meldung
261/2004
Stand: 28.10.2004
FDP will EU-Vorgaben zum Strom- und Gasmarkt "schlank" umsetzen
15/4037). Die Regierung solle sich bei
der Umsetzung der Brüsseler Vorgaben in deutsches Recht auf
das "absolut Notwendige" begrenzen. Dies gelte vor allem für
die Informations-, Dokumentations-, Berichts- und
Auskunftspflichten. Zur Regulierung der Märkte heißt es,
diese müsse klar und effizient sein, die Kalkulation der
Netzkosten müsse sich an einer effizienten
Leistungsbereitstellung orientieren. Die Regulierung solle sich auf
eine einfache und transparente Methodenregulierung
beschränken, indem sie auf der Basis angemeldeter Netzentgelte
Anreize zur Orientierung an den effizientesten Netzbetreibern
setzt. Die Kriterien müssten gesetzlich verankert und vor
Ablauf von drei Jahren auf ihre Sachgerechtigkeit
überprüft werden, so die Liberalen. Gesichert werden
müsse auch eine konsequente Entflechtung der Unternehmen, um
eine hohe Transparenz der Tätigkeiten der Energieversorger und
eine klare Zuordnung zu den unterschiedlichen Sparten herzustellen.
Nur so könnten Quersubventionen zu Lasten des Wettbewerbs
vermieden werden. Die FDP hätte das Bundeskartellamt im
Gegensatz zur Regulierungsbehörde für Telekommunikation
und Post für die geeignetere Regulierungsbehörde
gehalten, heißt es weiter. Nun müsse aber sichergestellt
werden, dass die Regulierungsbehörde, die künftig auch
für den Strom- und Gasmarkt zuständig sein soll, ihren
Aufgaben unbürokratisch und kostengünstig nachkommen
kann. Die Strom- und Gasnetze müssten bundesweit einheitlich
reguliert werden. Die Länder dürften aufgrund ihrer
vielfach mangelnden personellen und fachlichen Ausstattung
über ihre vorhandenen Zuständigkeiten hinaus nicht mit
weiteren Aufgaben belastet werden. Zur Begründung heißt
es unter anderem, vor allem die bisher nicht regulierten
Übertragungsnetze stellten heute noch ein natürliches
Monopol dar, das von marktbeherrschenden Unternehmen, aber auch von
kleineren Verteilernetzbetreibern wie den Stadtwerken zur
Quersubventionierung des Vertriebs und damit zur Ausschaltung von
Wettbewerb genutzt werde. Die hohe Konzentration im Strom- und
Gasmarkt und die überzogenen Durchleitungspreise für die
Netze seien die Hauptursache für die ins Stocken geratene
Liberalisierung. Steigende Energiepreise hemmten das Wachstum und
die Beschäftigung in Deutschland. Die Bundesregierung solle
ihren vorliegenden Gesetzentwurf zur Neuregelung des
Energiewirtschaftsrechts in den von der FDP gewünschten
Punkten nachbessern, betont die Fraktion in ihrem Antrag.
Berlin: (hib/VOM) Eine "schlanke Umsetzung" der EU-Richtlinien zur
Vollendung eines europäischen Strom- und Gasbinnenmarktes
fordert die FDP in einem Antrag (Quelle:
http://www.bundestag.de/bic/hib/2004/2004_261/05