Vorschläge für eine starke Bürgergesellschaft Bundestag debattiert Bericht der Enquete-Kommission "Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements"
Sperrfrist:: 13.06.2002, 15.00 Uhr
Der Vorsitzende der Enquete-Kommission "Zukunft des
Bürgerschaftlichen Engagements" des Deutschen Bundestages, Dr.
Michael Bürsch, MdB, erklärt anlässlich der Debatte
des Kommissionsberichts am Donnerstag, 13. Juni 2002 im Plenum des
Deutschen Bundestags:
"Mit der Debatte des Kommissionsberichts im Deutschen Bundestag
schließt die Enquete-Kommission "Zukunft des
Bürgerschaftlichen Engagements" ihre Arbeit offiziell
ab.
Der umfangreiche Kommissionsbericht enthält eine systematische
Bestandsaufnahme der Vielfalt bürgerschaftlichen Engagements
in Deutschland. Neben der Tätigkeit in Vereinen,
Verbänden, Kirchen und anderen Organisationen umfasst es auch
politisches Engagement, den Einsatz in Freiwilligendiensten und
vieles mehr. Nicht zuletzt zählen gemeinwohlorientierte
Aktivitäten von Unternehmen und Stiftungen dazu.
Der Leitbegriff der Bürgergesellschaft hält die
vielfältigen Aktivitäten und Motive zusammen. Die
Stärkung der Bürgergesellschaft ist eines der wichtigsten
Reformprojekte unserer Zeit. Die Kommission entwirft in ihrem
Bericht ein neues Verhältnis zwischen Staat, Wirtschaft und
Gesellschaft, in dem bürgerschaftliches Engagement eine
zentrale Rolle spielt.
Dem Gesetzgeber empfiehlt die Kommission eine Reihe rechtlicher
Verbesserungen für bürgerschaftliches Engagement: unter
anderem eine allgemeine steuerfreie Aufwandspauschale und die
Anhebung der Besteuerungsfreigrenze für Vereine mit
wirtschaftlichen Geschäftsbetrieben. Eine konzertierte Aktion
zwischen Staat, Versicherungswirtschaft und Vereinen soll den
Haftpflicht- und Unfallschutz der Engagierten verbessern.
Nicht alle Empfehlungen richten sich an den Gesetzgeber: Die ganze
Gesellschaft soll ermutigt werden, sich stärker als bisher
für bürgerschaftliches Engagement zu öffnen.
Demokratische, beteiligungsfreundliche Organisationen haben
direkten Einfluss auf die Bereitschaft der Bürgerinnen und
Bürger, Verantwortung für das Gemeinwesen zu
übernehmen.
Die Arbeit der Enquete-Kommission ist beendet, aber die Arbeit an
der Zukunft bürgerschaftlichen Engagements hat gerade erst
angefangen. Nun ist es Aufgabe des Bundestags und der ganzen
Bürgergesellschaft, die nachhaltige Förderung
bürgerschaftlichen Engagements entschieden in Angriff zu
nehmen."
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