Bundeskulturstiftung auch für internationalen Kulturaustausch gestalten
Monika Griefahn, Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und
Medien des Deutschen Bundestages, zu den Plänen von
Staatsminister Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin, eine
Bundeskulturstiftung ins Leben zu rufen:
"Die geplante Bundeskulturstiftung begrüße ich sehr.
Nach über 30 Jahren wird damit endlich eine alte Idee von
Willy Brandt und Günter Grass verwirklicht, und damit ein
altes sozialdemokratisches Projekt. Ich bedauere allerdings, dass
eine der ureigensten Aufgaben der Kulturpolitik des Bundes, die
Gestaltung der internationalen Kulturbeziehungen, in dem
vorgeschlagenen Modell zu kurz kommt. Es ist meiner Auffassung nach
dringend notwendig, dass die Bundeskulturstiftung nicht nur den
internationalen Kunst- und Kulturaustausch verstärkt
fördert, d.h. zusätzliche Möglichkeiten schafft,
Kunst- und Kulturprojekte im Ausland zu verwirklichen als auch
ausländische Kulturprojekte in Deutschland vorzustellen. Denn
im Sinne der neuen Paradigmen der Auswärtigen Kulturpolitik
ist es unsere Aufgabe, den Dialog der Kulturen zu verstärken.
Ich meine, dass künstlerische und kulturelle Projekte dem
internationalen kulturellen Dialog dienen und dazu geeignet sind,
die Auseinandersetzung über Demokratie und Menschenrechte zu
fördern. Dieser Austausch dient darüber hinaus der
Konfliktprävention. Diese Aufgabenstellung sollte explizit in
den Katalog der neuen Stiftung aufgenommen werden.
Wir haben jetzt die große Chance, viele der kulturpolitischen
Aktivitäten des Bundes in dieser Stiftung zu bündeln und
gezielte Förderung von Projekten zu betreiben. Das wichtige
Feld der auswärtigen Kulturbeziehungen darf dabei nicht zu
kurz kommen, gerade weil wir hier vermehrt die verschiedenen
Gruppen und Persönlichkeiten der Zivilgesellschaft einbeziehen
wollen. Dazu bietet eine Bundeskulturstiftung die besten
Voraussetzungen."
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