Bundestagspräsident Thierse verteidigt die Mühe politischer Kompromissfindung
Bundestagspräsident Wolfgang Thierse hat heute mit rund 40
Schülerinnen und Schülern aus Berlin über die
parlamentarische Demokratie diskutiert. Die Jungen und Mädchen
des Heinrich-Hertz-Gymnasiums, der Nelly-Sachs-Oberschule, der
Barnim-Oberschule und der Linus-Pauling-Oberschule hatten an dem
Schülerwettbewerb "Der 17. Juni 1953 - Spuren suchen"
teilgenommen, der von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend
und Sport ausgeschrieben wurde. Einer der Preise war ein Besuch im
Deutschen Bundestag und ein Gespräch mit Wolfgang Thierse, der
auch Schirmherr des Schülerwettbewerbs ist.
Es war eine engagierte und lebhafte Diskussion, denn die
Jugendlichen interessierten sich vor allem für die aktuelle
Tagespolitik, diskutierten über bereits verabschiedete und
noch anstehende Reformen und über den deutschen
Föderalismus. Bundestagspräsident Thierse betonte, dass
Demokratie auch bedeute, in zum Teil mühsamer Weise
Kompromisse zu finden: "Man kann nicht immer alles durchsetzen, was
man sich wünscht, sondern man muss auch in der Lage sein,
Kompromisse einzugehen." Mit Blick auf die jüngst eingesetzte
Kommission zur bundesstaatlichen Ordnung führte er den
Schülerinnen und Schülern ein eindrucksvolles Beispiel
vor Augen: "Wir haben in Deutschland einen Weltrekord. Wir haben
nämlich mehr als 2.500 Lehrpläne. Das ist nicht gut, und
ich bin gespannt, ob die Kommission auf solche Fragen eine Antwort
findet."
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