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Neuer Präsident Krüger frei nach
Valentin: "Kunst ist schön, macht aber auch viel Arbeit"
Musikrat im Kulturausschuss
Mit dem Zitat Karl Valentins, "Kunst ist schön, macht aber
auch viel Arbeit", charakterisierte der neue Präsident des
Deutschen Musikrates, Martin Maria Krüger, die ehrenamtlich
orientierte Arbeit und die möglichen Perspektiven für den
Musikrat am 14. Januar gegenüber den Mitgliedern des
Kulturausschusses. Krüger dankte zunächst den
Parlamentariern für ihr Engagement, "dass es den Deutschen
Musikrat überhaupt noch gibt", und gab einen kurzen
Überblick über erfolgte und anstehende Schritte sowie das
neue Konzept des Musikrates. Danach ist die gGmbH als "Deutscher
Musikrat gemeinnützige Projektgesellschaft mbH" bereits
gegründet. Gesellschafter sei damit derzeit auch der noch
tätige Insolvenzverwalter. Es sei aber davon auszugehen, dass
er seine Arbeit in den kommenden zwei Monaten beendet habe. Die
Aufhebung des Insolvenzverfahrens könne für Ende Februar
erwartet werden. Als Generalsekretär habe man Christian
Höppner ausgewählt, der ab 1. März den Musikrat in
Berlin vertrete, während die GmbH ihren Sitz in Bonn habe.
Mit Verweis auf die vorliegenden Unterlagen zum
Gesellschaftsvertrag, zur Geschäftsordnung und zum Konzept
ging Krüger auch auf die inhaltliche neue Gewichtung ein. So
strebe man an, die publizistische und politische Informationsarbeit
zu verstärken und deutlich zu machen, dass der Musikrat das
"deutsche Musikleben in ganzer Breite vertreten muss und will".
Eine Arbeitsgruppe "Strategie" in Weimar habe bereits erste
Vorgaben formuliert. Mit dem Projekt eines
Musikinformationszentrums wolle man Beteiligte und Förderer
über das Geschehen im deutschen Musikleben umfassend und
zeitnah informieren. Vorbild sei dabei die hervorragende Arbeit des
Deutschen Kulturrates. Akzente habe man auch mit der ersten Ausgabe
des "Forums" gesetzt und Beiträge veröffentlicht, die
nicht Meinung des Musikrates seien. Mit der Verbindung zu "cool
jam" in der Hip-Hop-Musiksparte wolle man die Öffnung und
Ergänzung zu klassischen Bereichen signalisieren. Als
"dramatisch" bezeichnete Krüger die Mittelkürzungen in
den Musikwettbewerben wie "Jugend musiziert". Kritisch sieht
Krüger auch eine erste konkrete Berührung von Kindern mit
Musik. Diese komme schulisch zu spät und infolge der
Lehrplangestaltung auch zum ungünstigen Zeitpunkt. Er warb
hier um ein Engagement der Politiker und nannte als vorbildliche
Motivation ein Konzert des Münchener Orchesters nur für
Kinder.
Zur Frage der Abgeordneten nach mehr Transparenz beim
Finanzkontrolling der Projektförderung verwies er darauf, erst
nach Aufhebung des Insolvenzverfahrens werde der Aufsichtsrat die
Aufgaben übernehmen, die der Insolvenzverwalter jetzt
wahrnehme. Zudem sei künftig ein externes Kontrolling durch
Wirtschaftsprüfer vorgesehen. Zur Frage nach
Mittelumschichtung, um die Musikwettbewerbe zu stärken,
berichtete Krüger, das Bundesministerium für Familie,
Senioren, Frauen und Jugend habe hier keine Beweglichkeit
signalisiert. Krüger dankte in diesem Zusammenhang dem
Staatsministerium für Kultur und Medien für die
engagierte Unterstützung auf unterschiedlichsten Ebenen. Zur
Kritik der SPD und anderer Ausschussmitglieder an der
beabsichtigten Internetbezeichnung "german sounds" für
Informationen des Musikrates erklärte Krüger, der
vorgesehene Begriff "Musikexportbüro" sei bereits anderweitig
geschützt. Auf die Frage der Bündnisgrünen, ob der
Musikrat sich auch in der Förderung von musikalisch
Hochbegabten engagieren wolle, sagte Krüger, seines Wissens
gebe es hier bislang nur einen Ansatz, der von Niedersachsen
verfolgt werde.
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