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Europäische Kommission will Eigenmittel
zugunsten neuer Initiativen voll ausschöpfen
Bericht im Ausschuss
Die Europäische Kommission will die Funktion des
europäischen Stabilitäts- und Wachstumspaktes
überprüfen und an den wirtschaftlichen Realitäten
ausrichten, berichtete Eckart Guth, Vertreter des
Generalsekretariats der EU-Kommission bei der Vorstellung des
Strategieprogramms der Kommission für die Jahre 2004 bis 2006
am 14. Januar im Europaausschuss.
Gleichzeitig plane die Kommission die volle Ausschöpfung
der auf das Bruttosozialprodukt (BSP) bezogenen Eigenmittel, um
neue, notwendige Initiativen zu begründen. Die
Mitgliedsländer sollen danach zukünftig Abgaben in
Höhe von bis zu 1,24 Prozent des gemeinschaftlichen BSP
leisten. Derzeit liege der Ausnutzungsgrad bei etwa einem Prozent.
Einen konkreten Termin, wann die Obergrenze erreicht werde, gebe es
aber noch nicht. Die SPD sah in der Ausweitung einen Widerspruch zu
der von der Kommission geforderten Konsolidierung der nationalen
Haushalte. Guth betonte aber, dass das Ansteigen der Obergrenze
für Zahlungsermächtigungen keine Erhöhung der
Staatsquote bedeute. Es werden vielmehr nationale durch
europäische Zahlungen ersetzt.
Insgesamt zog Guth eine positive Zwischenbilanz. Die Kommission
habe unter der Präsidentschaft Romano Prodis ihr Programm in
weiten Bereichen wie bei der Einführung des Euros oder der
Ost-Erweiterung erfolgreich umsetzen können. Die großen
Herausforderungen im Jahr 2004 seien ein erfolgreicher Abschluss
der Regierungskonferenz im Frühjahr, die Integration
zusätzlicher Kommissare sowie die Installation einer neuen
Kommission unter einem neu gewählten Präsidenten. Zudem
sollen auch in diesem Jahr die Erweiterungsbemühungen
fortgesetzt werden.
Im Einzelnen heiße das, dass mit Bulgarien und
Rumänien über finanzielle Aspekte verhandelt und
über die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit der
Türkei und Kroatien Stellungnahmen erarbeitet werden. Eine
Entscheidung über den Kandidatenstatus beider Länder
werde voraussichtlich erst nach der Europawahl fallen.
Auszuschließen sei jedoch, dass Kroatien zusammen mit
Rumänien und Bulgarien aufgenommen werde, da die Probleme in
Kroatien eher zugenommen hätten.
Was die zukünftige Struktur der EU-Kommission betrifft,
zeigte sich Guth optimistisch. Es sei technisch durchaus machbar,
sagte er, das Gremium im Zuge der Ost-Erweiterung auf 25 bis 27
Mitglieder mit adäquaten Aufgabenbereichen zu erweitern.
Entsprechende Überlegungen würden derzeit angestellt.
Priorität in den Außenbeziehungen genieße die
Verbesserung des Verhältnisses zu Russland. Die Beziehungen
zum östlichen Nachbarn seien von vielen Dissonanzen
geprägt, die durch neue Strategien abgebaut werden
müssen. Darüber hinaus setze sich die Kommission zum
Ziel, im Rahmen der Friedensinitiative die friedenserhaltenden
Maßnahmen in Afrika zu fördern, so Guth.
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