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Liberale: Sparmaßnahmen sind ein
Armutszeugnis für Deutschland
Forschungsförderung
Deutschland braucht mehr Geld für Bildung und Forschung.
Darin waren sich alle Fraktionen im Bildungsausschuss am 14. Januar
einig. Das Gremium diskutierte einen Antrag der Union (15/1696) und
eine Initiative der FDP (15/1932), in denen die Fraktionen bessere
Förderung der Forschung in Deutschland verlangen. Beide
Anträge wurden im Ausschuss mit den Stimmen der
Regierungsfraktionen abgelehnt. Zwar gingen die Vorschläge in
die richtige Richtung, doch seien sie nicht "sauber und nicht
umfassend genug", so die Begründung für die Ablehnung.
Die Oppositionsfraktionen unterstützten ihre Anträge
gegenseitig.
Die Union forderte in der Diskussion, es müsse substanziell
etwas für die Forschung getan werden. Es gehe nicht an, dass
50 Prozent des Haushaltes in Deutschland für die Finanzierung
der Vergangenheit - zur Tilgung der Schulden oder für die
Steinkohlesubventionierung - verwendet werden. Für Innovation
und Forschung sei dagegen der kleinste Teil der Haushaltsmittel
vorgesehen. Notwendig sei daher eine Umschichtung der Gelder
zugunsten von Innovation und Forschung. Auch forderte die Union
einen Wissenschaftstarifvertrag und mehr Nachhaltigkeit für
Programme des Bundes. Die Bundesregierung solle die technologische
Leistungsfähigkeit des Landes erhöhen und mehr für
die Forschungsförderung tun, so die Union in ihrem Antrag. Der
Forschungsstandort Deutschland lebe von seiner Substanz.
Deutschland habe im internationalen Vergleich bei der
Intensität von Forschung und Entwicklung an Stärke
verloren und falle zurück.
Gute Rahmenbedingungen schaffen
Gleiches gelte für die Spitzentechnologien, die
Indus-trieforschung und die Förderung der ostdeutschen
Forschungslandschaft. Angesichts dieser Entwicklung solle die
Bundesregierung vor allem innovationsfreundliche Rahmenbedingungen
schaffen. Darunter verstehen die Antragsteller unter anderem die
Einschränkung von konsumtiven Ausgaben zugunsten der
Forschungsförderung. Sie schlagen auch vor, die Bedingungen
für Beteiligungskapital zu verbessern, die Unabhängigkeit
des Wissenschaftsrates zu stärken und die Kooperation zwischen
Wissenschaft und Wirtschaft zu intensivieren.
Die jüngsten Sparmaßnahmen des Bundes und der
Länder im Bereich von Bildung und Forschung kritisierte die
FDP: Dies sei ein Armutszeugnis für ganz Deutschland. Es gebe
"eine ganze Masse" von Subventionen, die zugunsten der Forschung
abgebaut werden könnten. Deutschland brauche einen
"Aktionsplan" für Forschung, damit die Bundesrepublik wieder
Netto-Exporteur von Wissen und Technologie wird, schlugen die
Liberalen in ihrem Antrag vor. Auch müssten die vorhandenen
Mittel effizienterer eingesetzt werden. So solle sich die
Bundesregierung ressortübergreifend über Prioritäten
der Forschungsförderung verständigen. Wünschenswert
wäre aus der Sicht der Liberalen auch, dem Vorschlag des
Wissenschaftsrates zu folgen und ein Forum für
Forschungsförderung aus Vertretern der großen
Wissenschaftsorganisationen, der großen Stiftungen, der
Hochschulen sowie des Bundes und der Länder zu gründen.
Ausdrückliche Unterstützung der FDP fand auch die
Forderung der Union nach einem Wissenschaftstarifvertrag.
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