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Ulrich Weidner
Bundeswehrreform: Debatte erst später
Regierungserklärung im
Frühjahr
Eine auf 250.000 Soldaten verkleinerte Bundeswehr soll in drei
Kategorien aufgeteilt werde: Es sollen 35.000 Soldaten in
Eingreifkräften, 70.000 Soldaten in
Stabilisierungskräften und 137.000 Soldaten in
Unterstützungskräften zusammengefasst werden. Dies hatte
Bundesverteidigungsminister Peter Struck vor der Presse bekannt
gegeben. Bei der Ausrüstungsplanung werden Projekte in einem
Wert von bis zu 26 Milliarden Euro bis zum Jahr 2012 gestrichen.
Bei den zivilen Kräften sollen 10.000 Stellen abgebaut werden.
Generell will Struck aber an der allgemeinen Wehrpflicht
festhalten.
Die Opposition im Bundestag wollten wegen dieser Planung eine
Regierungserklärung durch Struck erzwingen. Die CDU/CSU hatte
deshalb für den 15. Januar einen entsprechenden
Geschäftsordnungsantrag gestellt, den der Abgeordnete
Christian Schmidt mit der Bedeutung der "tief greifenden
Einschnitte und umfassenden konzeptionellen Änderung der
Struktur und des Umfangs der Bundeswehr" begründete. Die
Pläne gingen "weit über die Organisationshoheit der
Bundesregierung hinaus". Günther Nolting von der FDP stellte
fest, die Bundeswehr sei eine Parlamentsarmee und müsse es
auch bleiben. Deswegen müsse das Parlament Gelegenheit haben,
über die Zukunft der Bundeswehr zu diskutieren. Dem
widersprach Rainer Arnold (SPD): Der Minister habe zusammengefasst,
was er seit Monaten bereits angedeutet habe. Die Reform gehe bis
ins Jahr 2010, dies sei nur eine weitere Etappe. Die
Parlamentsdebatte werde bis spätestens Mai geführt.
Winfried Nachtwei von den Bündnisgrünen versprach, die
Debatte werde nicht "nur unter den Fachpolitikern, sondern auch in
und mit der Gesellschaft geführt werden".
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