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wol
Die Probleme Afrikas in Afrika lösen
Bundesminister Schily im Ausschuss
Inneres. "Die Probleme Afrikas müssen in
Afrika gelöst werden", hat Bundesinnenminister Otto Schily
(SPD) am 1. Dezember im Innenausschuss betont. Er ging damit auf
Fragen der Union und auch der Bündnisgrünen ein, wonach
auch bei den Stellungnahmen der EU stets auf Presseberichte
über Auffanglager und ähnliches Bezug genommen werde.
Schily stellte klar, er habe nicht von Lagern gesprochen, sondern
von der Notwendigkeit, die Probleme zu mildern und nach
Alternativen zu suchen.
Der Minister unterstrich, es könne nicht
angehen, dass man der katastrophalen Situation an den
Mittelmeerküsten tatenlos zusehe. Deshalb habe er angeregt,
einen Seenotrettungsdienst einzurichten, keine Anreize für die
Flucht nach Europa zu schaffen und eine umgehende
Rückführung zu veranlassen. Wenn eine Prüfung aber
berechtigte Gründe für ein Asyl ergebe, sollte nach
seiner Vorstellung die Aufnahme in der (afrikanischen) Region
erfolgen und aus EU-Mitteln finanziert werden. Er sei offen
für andere Vorschläge. Diese gebe es aber bisher
nicht.
Schily machte deutlich, selbst die
humanitäre Hilfe bedeute eine Überforderung "unserer
Möglichkeiten". Während es von Frankreich ein klares Nein
zu seiner Initiative gebe und Spanien sich skeptisch zeige, sei
sein Vorschlag auf der Linie der EU-Kommission und im Einklang mit
dem Hohen Kommissar für Flüchtlingsfragen der Vereinten
Nationen. Ein Auftrag an die Kommission, regionale Schutzprogramme
auszuweiten, werde auf Grund dieser Initiative erfolgen.
Der Innenminister nahm auch Bezug auf
kritische Einlassungen von CDU/CSU und Bündnis 90/Die
Grünen. Er betonte, sein Vorschlag sei keine Alternative zur
geltendem Recht, sondern eine Ergänzung.
Im Süden Italiens seien 2003 rund 14.000
Migranten gelandet, an den spanischen Küsten 20.000. Dies sage
aber nichts aus über die tatsächliche Zahl illegaler
Einwanderungen oder die Zahl der Toten. Der dringende
Regelungsbedarf bedeute auch nicht die von den
Bündisgrünen formulierte Einschränkung des jetzigen
Rechtsstatus. Die SPD stützte die Position des Innenministers
und bekräftigte, es gehe hier nicht um eine Rechtsverletzung,
sondern um ein Angebot.
Geschützte Anlaufstelle
Auf Fragen der FDP sagte Schily, der Vorzug
einer geschützten Anlaufstelle liege in der Vermeidung der
Gefahren auf dem Weg nach Europa. Das gelte für die Transporte
ebenso wie für die Machenschaften der Schleuser. Es dürfe
es aber keinen Zweifel an Europas Haltung geben: "Wir haben
beschlossen, die illegale Einwanderung zu stoppen, und das tun
wir", sagte der Minister. Parallel zu restriktiven Maßnahmen
wolle man aber klären, ob illegale Migration zu verhindern
sei, wenn man legale Migration erleichtere - wie mit dem
italienischen Ansatz der "zweiten Tür" für
Arbeitssuchende aus nichteuropäischen Ländern.
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