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Regelmäßige Kontakte sollen als
Frühwarnsystem funktionieren
Gemeinsame Sitzung von deutschen und polnischen
Abgeordneten
Auswärtiges. Eine hochrangige Delegation des
Auswärtigen Ausschusses unter Leitung des Vorsitzenden Volker
Rühe ist am 1. Dezember mit dem Auswärtigen Ausschuss des
Sejm in Warschau zu einer Sitzung zusammen gekommen. Der Delegation
gehörten die Abgeordneten Gert Weisskirchen und Markus Meckel
(beide SPD), Friedbert Pflüger und Ruprecht Polenz (beide
CDU/CSU), Ludger Volmer (Bündnis 90/Die Grünen) und
Rainer Stinner (FDP) an. Es handelte sich um die erste Begegnung
der beiden Ausschüsse.
Das Gespräch zeigte einen großen Konsens auf deutscher
Seite und ein breites Meinungsspektrum auf polnischer Seite. Es hat
sichtlich zur Vertrauensbildung beigetragen, was nicht zuletzt
darin deutlich wurde, dass beide Seiten überein gekommen sind,
diese Form des Meinungsaustauschs zu institutionalisieren. Damit
soll dem deutsch-polnischen Verhältnis eine starke
parlamentarische Dimension verliehen werden. Die beiden
Ausschüsse wollen durch die regelmäßige Form des
Kontakts auch als Frühwarnsys-tem funktionieren, um damit
Vorsorge dafür zu treffen, dass sich die beiden Seiten mit
parlamentarischen Initiativen oder Beschlüssen nicht
überraschen.
Bei der Erörterung der bilateralen Themen (Frage der
Reparationen, Zentrum gegen Vertreibungen, Rechte deutscher
Minderheiten) wurde klar, dass die Erwartung, dass es keine
Probleme mehr geben würde, wenn Polen erst einmal EU- und
NATO-Mitglied sei, trügerisch war. Von deutscher Seite konnte
verdeutlicht werden, dass das deutsch-polnische Verhältnis
viel weiter entwickelt sei als es oft den Anschein habe. Rühe
machte klar, dass viele Irritationen auf einer asymmetrischen
Wahrnehmung, zum Beispiel in Bezug auf den Bund der Vertriebenen
oder die "Preußische Treuhand", und der offenkundigen
Unfähigkeit auf der polnischen Seite beruhten, diese
Wahrnehmungen zu einem Gesamtbild zusammen zu fügen. Die
Teilnehmer waren sich darin einig, dass die Beschäftigung mit
der Vergangenheit wichtig sei, dass die Politik aber eine
gemeinsame Verantwortung für die Zukunft habe.
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