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Rentner müssen weiter höhere
Versicherungsbeiträge zahlen
FDP-Antrag scheitert im Ausschuss
Gesundheit und Soziale Sicherung. Abgelehnt hat der Ausschuss
für Gesundheit und Soziale Sicherung am 1. Dezember einen
Antrag der FDP-Fraktion (15/2472), in dem sie die Rücknahme
der im Rahmen der Gesundheitsreform beschlossenen Erhöhung der
Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge für
Versorgungsbezieher und Betriebsrentner fordert.
Aus der Sicht der Antragsteller hat diese Regelung, die
"über Nacht" gekommen ist, einen Glaubwürdigkeitsverlust
bei den überraschten Rentnern bewirkt. Die übergangslose
Beitragserhöhung verstoße gegen das "elementare Recht auf
Vertrauensschutz". Dies hätten auch die Proteste der
Betroffenen zu Beginn des Jahres gezeigt.
Gleichzeitig verlangte die FDP erneut ein neues
"schlüssiges Konzept" für eine gerechte Lastenverteilung
bei den Beiträgen. Die Diskussion der letzten Monate zeige,
dass es nicht mehr reicht, an einigen Schräubchen zu drehen:
Ein Systemwechsel sei zwingend notwendig, so die FDP.
Das sahen die übrigen Fraktionen anders. Zwar gab die
CDU/CSU zu, dass dieses Thema "schon eine kritische Ecke" bei der
Reform sei und die Rentner abrupt in ihrer Lebensplanung
beeinträchtigt wurden, ohne sich darauf einstellen zu
können. Allerdings sei es bei der Gesundheitsreform um eine
Abwägung zwischen dem Vertrauensschutz und der
Solidarität gegangen, um mehr Gerechtigkeit zwischen den
Generationen herzustellen. Denn in den vergangenen Jahrzehnten sei
die Finanzierungsbeteiligung der Rentner von 70 Prozent auf nunmehr
45 Prozent zurückgegangen. Die Union werde sich daher nicht
aus dem erreichten Konsens partiell verabschieden.
"Auch uns macht es keinen Spaß", so die Äußerung
der SPD zu diesem "Eingriff in das bestehende Versorgungssystem".
Doch habe der Schwerpunkt der Reform nach Meinung der
Sozialdemokraten auf der gerechteren finanziellen Beteiligung der
Versicherten gelegen. Daher sei es konsequent gewesen, auch den
Rentnern mehr abzuverlangen, um die Beiträge allgemein zu
stabilisieren und zu senken.
Für die Grünen ist die FDP-Forderung nicht
seriös. Es rege sich der Verdacht, dass die Liberalen
versuchten, "opportunistisch auf der Protestwelle zu reiten". Sie
sollten lieber die Kirche im Dorf lassen. Dabei wies die kleinere
Koalitionsfraktion ebenfalls auf die Notwendigkeit hin, "das
Verhältnis der Generationen neu zu tarieren".
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