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FDP will die europäische Quote
abschaffen
Reform der Zuckermarktordnung
Verbraucherschutz. Nach Ansicht der FDP sollte die Zuckerquote
der EU-Zuckermarktordnung langfristig auslaufen, da sie zu einem
Fremdkörper in der EU-Agrarpolitik geworden sei. In ihrem
Antrag (15/4399) tritt die Fraktion auch dafür ein, die
Zuckermarktordnung zu reformieren und subventionierte Exporte
abzuschaffen. Die FDP-Initiative wurde zusammen mit einem
themengleichen Unionsantrag (15/4145) am
2. Dezember zur Beratung an den Verbraucherschutzausschuss
überwiesen. Weiter heißt es darin, die Reform solle von
2006 bis 2011 gelten und den Agrarunternehmen Anpassungszeiten
geben. Auch plädiert die FDP dafür, den Vorschlag der
EU-Kommission vom Juli dieses Jahres als Grundlage für weitere
Beratungen zu diesem Thema zu nehmen. Sie hält deren Preis-
und Quotensenkung für richtig. Mit Blick auf die Anliegen der
Entwicklungsländer bewerten die Liberalen die
Zuckermarktordnung als ein ungeeignetes entwicklungspolitisches
Instrument. Die Regierung solle andere Instrumente entwickeln, die
sich für den Zuckermarkt nicht als störend
auswirkten.
Die FDP begründet den Reformbedarf der seit 1968 geltenden
Zuckermarktordnung mit den derzeitigen Mehrkosten für
Verbraucher. Der Preis für eine Tonne Zucker liege zurzeit bei
632 Euro. Diesen Garantiepreis führt sie auf die Zuckerquote
in Verbindung mit einem hohen Außenschutz in Europa
zurück. Damit liege der Zuckerpreis in Europa etwa dreimal so
hoch wie der herrschende Weltmarktpreis, der nur bei
220 Euro je Tonne Zucker anzusetzen sei. Berechnungen des
Europäischen Rechnungshofes zufolge ergäben sich für
den Verbraucher dadurch Mehrkosten in Höhe von 6,3 Milliarden
Euro. Die Liberalen versprechen sich von einer reformierten
Zuckermarktordnung, verbunden mit einer Preis- und Quotensenkung,
den Preis zugunsten der Verbraucher drücken zu können.
Durch eine Eingliederung des Produktbereichs Zucker in die
reformierte EU-Agrarpolitik könne ab 2013 auch in diesem
Bereich gelten: Weg von der produktbezogenen Subvention, hin zur
produktunabhängigen Flächenprämie.
Zudem prophezeit die Fraktion eine Stärkung der EU-Position
durch eine marktwirtschaftlich reformierte Zuckermarktordnung in
den laufenden Verhandlungen mit der Welthandelsorganisation (WTO).
Die handels- und entwicklungspolitischen Verwerfungen mit der WTO,
die sich aus dem geschützten und teilweise ungeschützten
Export der europäischen Zuckerüberproduktion ergäben
sowie der Reexport des Zuckers aus Entwicklungsländern in
Afrika, der Karibik und dem pazifischen Raum belasteten den
europäischen Haushalt und damit die Steuerzahler. Wenn es nach
der FDP ginge, müssten die gestützten Exporte abgeschafft
werden, da die Zuckermarktordnung nicht als entwicklungs- und
handelspolitisches Instrument tauge.
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