sas
Bestehende Strukturen optimieren
Koalitionsantrag zur nationalen Küstenwache
angenommen
Verkehr und Bauwesen. Die Verbesserung der Sicherheitslage vor
der deutschen Küste ist Thema eines Antrages der Koalition
(15/3322), der auf Empfehlung des federführenden Ausschusses
(15/4153) im Bundestag angenommen wurde. Ohne Zustimmung blieben
hingegen Anträge der CDU/CSU (15/2337) sowie der FDP
(15/2581).
Während sich die Liberalen in ihrem Antrag für die
Schaffung einer selbstständigen Bundesoberbehörde
ausgesprochen hatten, waren die Koalitionsfraktionen für den
Erhalt bestehender Strukturen im Alltagsbetrieb eingetreten. Nach
Ansicht der Union hätten Einsatzmöglichkeiten für
die Bundesmarine geschaffen werden sollen, um bei terroristischen
Angriffen von See die Küstenwache zu verstärken.
Bei den Beratungen im Verkehrsausschuss sprach sich die SPD
gegen die Schaffung einer übergeordneten Instanz aus, die eine
Grundgesetzänderung erforderlich mache. Aus ihrer Sicht ist
keine neue Kompetenzverteilung nötig, es komme allein auf die
gute Zusammenarbeit der beteiligten Stellen an. Demgegenüber
befürwortete die CDU/CSU-Fraktion neue Formen der
Zusammenarbeit, die über einen Staatsvertrag oder einer
Verfassungsänderung geregelt werden müssten. Das
Weiterentwickeln bestimmter Institutionen mit dem Ziel eines
raschen Eingreifens reiche nicht aus, wie die Beispiele anderer
Länder zeigten. Befürworte man die Schaffung einer
europäischen Küstenwache, die nach Ansicht der Union alle
Abgeordneten wollen, dann komme nur eine einheitliche Führung
mit einer Kommandozentrale in Frage.
In den Augen von Bündnis 90/Die Grünen bereiten Union
und FDP mit ihren Vorschlägen einer stärkeren
Zentralisierung den Weg. Der Antrag der FDP ziele im Ergebnis auf
eine Grundgesetzänderung, wird aber nach Einschätzung der
Bündnisgrünen von den Bundesländern mehrheitlich
nicht getragen, da viele der von Union und FDP regierten
Länder diese nicht wünschten.
Anders stellt sich die Situation für die Liberalen dar: sie
bezweifeln, dass die bisherige Küstenwache unter dem
Bundesgrenzschutz mit einem neu zu schaffenden Havariekommando
effektiv kommunizieren werde. Ihrer Meinung nach lässt sich
die Forderung nach einer selbstständigen
Bundesoberbehörde gesetzestechnisch am einfachsten
umsetzen.
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