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Mai 05/2000
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BERUFSBILDUNGSBERICHT VORGELEGT

Regierung: Chancen für Jugendliche verbessert

(bf) Der Bundestag hat am 12. Mai den von der Bundesregierung vorgelegten Berufsbildungsbericht 2000 (14/3244) debattiert und zur weiteren Beratung an den Bildungs- und Forschungsausschuss überwiesen. Ebenfalls an den Fachausschuss überwiesen wurde ein dazu eingebrachter Entschließungsantrag von SPD und Bündnis 90/Die Grünen (14/3331).

Die Koalitionsfraktionen würdigen in ihrem Antrag die erfolgreichen Bemühungen der Bundesregierung zur Verbesserung der Ausbildungssituation durch verschiedene Programme. Gleichzeitig stellen sie fest, ein von der Wirtschaft getragenes ausreichendes Angebot an betrieblichen Ausbildungsplätzen sei noch nicht erreicht. Die Bundesregierung wird deshalb aufgefordert, Wirtschaft, Handwerk, freie Berufe und öffentlichen Dienst verstärkt anzuhalten, mehr Ausbildungsplätze anzubieten. Die Regierung soll auch prüfen, ob es notwendig ist, das "Sofortprogramm zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit" (JUMP) über das laufende Jahr hinaus weiterzuführen. Im Rahmen der strukturellen Erneuerung der Ausbildungsberufe sei die "zweite Phase der Früherkennung des Qualifikationsbedarfs" vorrangig anzugehen.

Weiter hält es die Koalition unter anderem für erforderlich, die berufliche Benachteiligtenförderung von Jugendlichen zum integralen Bestandteil des Systems der beruflichen Bildung auszubauen, die vielfältigen öffentlichen Programme zur Schaffung von Ausbildungsplätzen zu konzentrieren und zu koordinieren sowie das Berufswahlspektrum für Frauen auszuweiten. Sie begrüßt in diesem Zusammenhang das von der Bundesregierung beschlossene Programm "Frau und Beruf" und die Initiative "Frauen ans Netz".

Mehr Ausbildungsverträge

Dem der Entschließung zugrunde liegenden Berufsbildungsbericht 2000 zufolge haben sich die Ausbildungschancen für Jugendliche in Deutschland verbessert. Gegenüber dem Vorjahr habe es 1999 einen Zuwachs von rund 18.500 Ausbildungsverträgen gegeben. Des Weiteren sei im gleichen Zeitraum die Zahl der noch nicht vermittelten Bewerber auf knapp 29.400 gesunken. Allerdings hänge die Verbesserung der Ausbildungsplatzbilanz mit einem stärkeren finanziellen Engagement der öffentlichen Hand in der Berufsbildung zusammen, insbesondere mit dem Sofortprogramm der Bundesregierung zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit. Wie aus dem Berufsbildungsbericht 2000 weiter hervorgeht, hat die Regierung 1999 mehr Ausbildungsplätze in der Bundesverwaltung angeboten, die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge habe sich hier um zwölf Prozent gesteigert.

Die Regierung kritisiert das Angebot der Ausbildungsplätze in Betrieben als nach wie vor nicht befriedigend. Deutlich rückläufig sei dabei wiederum die Anzahl der neuen betrieblichen Ausbildungsverhältnisse in den fünf neuen Bundesländern gewesen. Sie fordert ein ausreichendes, von den Betrieben, Praxen und Verwaltungen selbst getragenes und finanziertes betriebliches Ausbildungsangebot. Angesichts der Vielfalt der staatlichen Förderung für Ausbildungsplätze hält sie eine bessere Abstimmung der Förderkonzepte für notwendig.

Förderkonzepte abstimmen

Der Hauptausschuss des Bundesinstituts für Berufsbildung gibt in seiner Stellungnahme zum Berufsbildungsbericht 2000 an, 70 Prozent der betrieblich abgeschlossenen Ausbildungsverträge seien im Ausbildungsjahr 1998/99 subventioniert worden. Er äußert seine "große Sorge" angesichts der "stark unausgeglichenen Ausbildungssituation in den neuen Bundesländern".

Um die Zukunftschancen von Jugendlichen zu verbessern, beabsichtigt die Regierung bei der europäischen Zusammenarbeit die Möglichkeiten zum Auslandsaustausch in der beruflichen Aus- und Weiterbildung stark auszubauen. Des Weiteren habe man ein "Forum Bildung" initiiert, um Qualität und Zukunftsfähigkeit des deutschen Bildungssystems im internationalen Vergleich zu gewährleisten. Es solle Empfehlungen zu Bildungszielen, -inhalten und -methoden erarbeiten, die Jugendliche und Erwachsene besser auf neue berufliche und gesellschaftliche Herausforderungen vorbereiten helfen.

Quelle: http://www.bundestag.de/bp/2000/bp0005/0005033c
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